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Ende für "Anne Will"! ARD-Polittalk wird eingestellt
Überraschende Nachricht am Freitagmittag: Ohne vorherige Ankündigung gab der NDR heute bekannt, dass die langjährige ARD-Polittalkshow "Anne Will" eingestellt wird. Moderatorin Anne Will hat sich auf eigenen Wunsch gegen eine Vertragsverlängerung entschieden. Sie wird die nach ihr benannte Sendung noch bis Ende 2023 präsentieren. Anschließend wird sie sich nach insgesamt 16 Jahren von der Sendung verabschieden, um neue Projekte anzugehen.
Anne Will erläutert ihre Entscheidung: So jung das Jahr erst ist, so sehr lohnt ein Blick voraus. Am 31.12.2023 endet mein Vertrag mit dem NDR, nach dann 16 Jahren politischer Talkshow im Ersten, knapp zwölf davon auf dem legendären Sonntagabend. Ich habe die Sendung immer außerordentlich gerne gemacht und bin unendlich dankbar für das Vertrauen in meine journalistische Arbeit und den großen Erfolg unserer Sendung. Auch im zurückliegenden Jahr waren wir wieder die mit Abstand meistgesehene politische Diskussionssendung im deutschsprachigen Fernsehen. Das ist ein guter Zeitpunkt, um zu sagen: Ich will mich gemeinsam mit meinem tollen Team voll auf die noch verbleibenden Sendungen konzentrieren, den Vertrag also mit unvermindertem Engagement und großer Freude erfüllen, möchte ihn aber nicht verlängern. 2024 ist Neustart angesagt! Dann ist Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven. In der Tat geht Anne Will auf einem Höhepunkt der Sendung. "Anne Will" ist nach wie vor die meistgesehene politische Diskussionssendung im deutschsprachigen Fernsehen. Die zurückliegenden beiden Jahre waren sogar die erfolgreichsten seit dem Start der Sendung 2007. Im vergangenen Jahr sahen im Schnitt mehr als 3,6 Millionen Zuschauer den Talk am späten Sonntagabend im Ersten, was einem Marktanteil von starken 15,1 Prozent entsprach. Noch insgesamt 30 Mal wird Anne Will mit ihrem Talk in diesem Jahr auf Sendung gehen. Über eine Nachfolge für das sonntägliche Format sind der NDR und die ARD in Gesprächen. Darüber hinaus teilt der NDR mit, sich mit Anne Will bereits im Gespräch über neue Projekte zu befinden. NDR-Intendant Joachim Knuth: Die sonntäglichen Streitgespräche im Ersten sind Teil der deutschen TV-Geschichte und gelebte Pluralität. Unterschiedliche Positionen helfen dem Publikum bei der Meinungsbildung. Anne Will hat die politische Diskussion im Land über viele Jahre mit großem Erfolg geprägt: Sie informiert, überrascht, manchmal provoziert sie auch. Gäste und Publikum schätzen ihre Gradlinigkeit und Professionalität. Für diese konstante und starke Leistung bin ich Frau Will sehr dankbar. Wir richten den Blick nun nach vorne, freuen uns auf die nächsten Ausgaben 'Anne Will' und arbeiten bereits an Projekten für die Zukunft. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl: Wenn Anne Will sich Ende des Jahres verabschiedet, hat sie über 16 Jahre den Polittalk im Ersten geprägt. Dies war und ist nur möglich, weil sie sich persönlich und mit ihrer Sendung immer weiterentwickelt hat. Dass sie diesen Weg nun konsequent weiterverfolgt und sich neuen Herausforderungen stellt, ist bewundernswert, macht sie aber als politische Journalistin eben auch aus. Es ist noch nicht Zeit, Abschied zu nehmen, sondern ich wünsche Anne Will für die folgenden 30 Ausgaben ihres Talk-Formats den Elan und die Diskussionsfreude, die ihre Sendung zu einem Markenzeichen gemacht haben und bei ihrem Publikum so beliebt sind. "Anne Will" ging am 16. September 2007 erstmals auf dem traditionellen Sendeplatz für Polittalkshows am Sonntag um 21.45 Uhr auf Sendung und beerbte "Sabine Christiansen". 2011 musste Anne Will jedoch Platz für Günther Jauch machen, der mit seinem nach ihm benannten Talk "Günther Jauch" bis 2015 sonntags im Ersten talkte. "Anne Will" wurde während dieser Phase von August 2011 bis Dezember 2015 auf den späten Mittwochabend um 22.45 Uhr verlegt. Nach dem Ende von "Günther Jauch" durfte "Anne Will" ab Januar 2016 wieder auf den Sonntagssendeplatz zurückkehren. 13.01.2023 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: NDR/Wolfgang Borrs [www.wunschliste.de]
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