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ARD will Mediathek zum eigenständigen Streamingdienst ausbauen
Die zunehmende Nutzung von Streamingdiensten geht natürlich auch nicht an den "alten Hasen" vorbei. Die ARD will auf diese Entwicklung reagieren und ihre Mediathek deshalb zu einem Streamingdienst mit exklusiven Eigenproduktionen ausbauen. ARD-Programmdirektor Volker Herres erläutert, dass eine Mediathek inzwischen nicht mehr nur ein "Videorekorder" sei, wo man verpasste Sendungen noch einmal nachschauen kann. "Es muss zunehmend ein Streaming-Angebot werden, ein eigenständiges." Der Marktanteil von Streamingdiensten wächst, daher müssen auch die öffentlich-rechtlichen Sender dort vertreten und abrufbar sein, wo ihre Nutzer sind. "Dazu brauchen wir mehr Inhalte als wir jetzt haben, wir brauchen auch andere, wir werden auch exklusiv für die Mediathek produzieren", so Herres, der explizit von Mediathek-only-Serien spricht. Laut Herres erreicht Das Erste im Schnitt rund 25 Millionen Menschen pro Tag. Diese lineare Kraft könne man auch für die Mediathek nutzen. "Wir erleben eine Umbruchsituation in der digitalen Welt, die die Medienangebote und die Mediennutzung komplett verändern." Es handle sich um eine regelrechte "Zäsur". In diesem Zusammenhang haben die Intendantinnen und Intendanten der ARD eine "integrierte Programmplanung" beschlossen. Diese soll dafür sorgen, dass mehr eigenständige Streaminginhalte entstehen, und dass Projekte von Anfang an so konzipiert werden, dass sie sowohl im linearen Fernsehen funktionieren als auch online. Die ARD-Programmdirektion, die bisher allein für das Fernsehprogramm von Das Erste zuständig ist, übernimmt nun auch die Verantwortung für die Mediathek. Als neuer stellvertretender Programmdirektor wurde Florian Hager ernannt, Chef des ARD-ZDF-Jugendangebots funk, der zum 1. Januar 2020 an Bord kommt. Künftig soll es mehr attraktive Inhalte geben, die sich besonders an ein Netzpublikum richten. Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm gibt einen Ausblick aufs kommende Jahr: "Wir werden bei 'Charité' eine neue Staffel haben." Außerdem stehen der Sechsteiler "Empire Oktoberfest" und neue Staffeln von "Das Institut" und "Servus Baby" in den Startlöchern. Der digitale Umbau ist allerdings mit Kosten verbunden. Der ARD-Vorsitzende Wilhelm verweist in diesem Zusammenhang auf die Neuberechnung des Rundfunkbeitrags. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) empfiehlt in ihrem vorläufigen Bericht ab 2021 einen Beitrag von 18,36 Euro pro Monat. Angesichts der "moderaten Erhöhung" werde die ARD weiterhin einen deutlichen Sparkurs fahren müssen, so Wilhelm. "Es wird auch natürlich zu Einbußen in der Qualität der Programme oder im Volumen der Programme kommen müssen." Bis der künftige Rundfunkbeitrag allerdings endgültig feststeht, sei noch ein mehrstufiges Verfahren nötig. Schon ab dem 1. Dezember 2019 kommt sukzessive ein neues Logo für die ARD-Angebote zum Einsatz: 28.11.2019 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: ARD-Mediathek [www.wunschliste.de]
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