"stern TV am Sonntag" soll fortan mehr "stern TV" beinhalten. Dieses Gefühl drängt sich zumindest angesichts der Kurskorrektur auf, die RTL dem Ableger des bekannten Infotainment-Dauerbrenners jetzt verpasst hat. Ab diesem Sonntag ist die Sendung regulär am späteren Sonntagabend-Sendeplatz um 22.30 Uhr zu Hause. Präsentiert wird sie dann im Wechsel von "stern TV"-Moderator Steffen Hallaschka und Neuzugang Dieter Könnes, bekannt aus der "Servicezeit" des WDR Fernsehens.

Die bisherigen zwei Testausgaben von "stern TV am Sonntag" wurden noch von Frauke Ludowig und Nikolaus Blome präsentiert und waren auch mit der Rückkehr des "heißes Stuhls" verbunden. Dies an sich sorgte weniger für Diskussionsstoff und Kritik als die Gästeauswahl und die Live-Band, die sich aus unerfindlichen Gründen im Studio befand (TV Wunschliste berichtete). Letztendlich sah sich i&u, seit Jahren die verantwortliche Produktionsfirma von "stern TV", sogar veranlasst, sich auf Twitter von dem von RTL News produzierten Ableger zu distanzieren.

Das überarbeitete Konzept für "stern TV am Sonntag" wurde heute nun in einer Pressekonferenz auch von Andreas Zaik, dem Geschäftsführer i&u TV, präsentiert, sodass davon auszugehen ist, dass sich RTL mit i&u über eine Mitwirkung an der Produktion des Ablegers geeinigt hat. Zum Teil zeichnet allerdings noch immer RTL News verantwortlich. Dessen Geschäftsführer Stephan Schmittler fasste das neue Format wie folgt zusammen: Wir sprechen mit den Menschen, nicht über sie.

Dies bedeutet konkret, dass bei den diskutierten Themen immer auch betroffene Menschen zu Wort kommen sollen. So sollen kontroverse Pro-und-Contra-Diskussionen sowie emotionale Gespräche entstehen. Dazu soll es allerdings auch ein meinungsstarkes Promi-Panel geben. Am Sonntag steht die Meinung der Zuschauerinnen und Zuschauer mehr im Vordergrund als am Mittwoch. Sie können mitmachen über Abstimmungen, Video-Statements und via Social Media. Außerdem werden wir mehr Zeit für spannende, vertiefende Gespräche und Diskussionen haben, so Andreas Zaik weiter.

Dieter Könnes ist seit 20 Jahren in Fernsehen und Hörfunk präsent und moderierte für den WDR bereits die "Lokalzeit" aus Duisburg oder das "ARD-Morgenmagazin". Seit 2010 führt er zudem durch die "Servicezeit" und wird dies auch noch bis Ende des Jahres tun. Als Sportreporter war Könnes auch für Sport1 und Sky im Einsatz. Im WDR-Hörfunk wie auch im Fernsehen etablierte er das investigative Reportage-Format "Könnes kämpft" und war daneben als ehrenamtlicher Reporter im Ahrtal nach der Flutkatastrophe im Einsatz.

22.04.2022 - Ralf Döbele/TV Wunschliste
Bild: RTL/Guido Engels

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