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Von den meisten Satiresendungen genervt
Trotz allem und obwohl ich immer öfters genervt bin, schaue ich mir ziemlich regelmässig die verschiedenen Satiresendungen an. Dabei bin ich wirklich genervt. Z.B. bei der Heute-Show und bei Extra3 habe ich den Eindruck, dass bei jedem Satirebeitrag tunlichst darauf geachtet wird, dass der Beitrag "auf Linie" und in jedem Fall mehrheitsfähig ist. Da wird nicht wirklich mal versucht, richtig anzuecken, sondern man ist sich dem zustimmenden Nicken der Mehrheit - ich schliesse mich da nicht aus - gewiss.
Beispiele: - Ich kann mich nicht erinnern, dass z.B. Corona-Massnahmen mal satirisch hinterfragt worden sind, obwohl es hier, ohne ein Massnahmenkritiker zu sein, die eine oder andere mehr als fragwürdige Massnahme gegeben hat. Welke und Ehring waren und sind hier immer gestreamlined. - Die jetzt beschlossenen Rüstungsausgaben von 100 Mrd. Noch vor einen halben Jahr hätten sich diese beiden "Satiriker" dermassen über diese Ausgaben ereifert, jetzt sind sie auch hier wieder auf Linie gebracht. Wie gesagt: auch ich ertappe mich dabei, dass ich innerlich zustimme, weil deren Meinung den augenblicklichen Zeitgeist widerspiegelt, dem auch ich mich nicht entziehen kann. Da ist mir z.B. ein Dieter Nuhr wesentlich lieber, auch wenn - oder vermutlich gerade deswegen - er mit seinen Einschätzungen mit meinen nicht unbedingt im Einklang steht. Aber gerade, dass er aneckt, gefällt mir und ich werde nicht wie bei den anderen in einer Wohlfühlblase gefangen gehalten. Ach ja: auch wenn ich ihn erst ziemlich spät für mich entdeckt habe, schätze ich Jan Böhmermann, weil ich den Eindruck habe, dass er eine gute Mischung zwischen Satire und Recherche gefunden hat und eben nicht immer auf der Suche nach plumpen, mehrheitsfähigen Gags ist.
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