Markussovic schrieb:
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> Der "sehr mächtige Teil der Partei" war der
> "Flügel"; dieser ist schon längere Zeit
> aufgelöst. Und du machst gerade Höcke grösser
> und wichtiger als er ist; er hat in der
> Gesamtpartei überhaupt nichts zu sagen.
Das lass ich jetzt so mal stehen. Es gibt diverse Artikel und Dokus zu der Rolle des aufgelösten Flügels in der Partei.
> Wann ist bei dir eine Partei "voller
> Rechtsextremer", nenne doch mal eine Zahl!?
Im Bericht des Verfassungsschutz von 2020 zählen etwa 7000 Mitglieder der AfD als rechtsextrem. Gehen wir von deiner Zahl aus, ist das etwas weniger als ein Drittel der Mitglieder.
> Ihre Partnerin wird vermutlich entweder hier
> geboren und aufgewachsen sein oder sich ganz
> einfach nur sehr gut integriert haben.
> Schliesslich ist sie Filmproduzentin und hat schon
> an manchem bekannten schweizer Werk mitgewirkt.
> Weder eine Alice Weidel noch die AfD allgemein hat
> irgendein Problem mit gut angepassten bzw.
> integrierten Zuwanderern. Alles andere sind
> angedichtete Klischees.
1. Ihre Ehefrau (so nennt man das legal) ist in Sri Lanka geboren, sie stammt daher.
2. Um die Chance zu haben, sich hier zu integrieren, muss man erst einmal herkommen dürfen. Daran scheitert es bereits bei der AfD.
> Man kann auch als Lesbe gegen die Ehe für Alle
> sein; wieso auch nicht?? Was ist falsch daran,
> eine Ehe nur Mann und Frau zuzugestehen und für
> Schwulen- / Lesbenehen lediglich einen der Ehe
> gleichgestellten Status zu schaffen?
Wäre das die Position der AfD, wäre daran nichts falsch, doch so ist es nicht.
Laut Parteiprogramm der AfD sind Frau Weidel, ihre Frau und ihre Kinder keine Familie. Eine Familie kann nur aus Mutter, Vater, Kinder bestehen. Das steht im Wahlprogramm 2021. Ich empfehle insbesondere die Abschnitte zu Sexualisierung im Kindergarten und Geschlechterdefinition. Daraus geht klar hervor, dass die Verbindung von Weidel und ihrer Ehefrau in der AfD als unnatürlich betrachtet wird.
> Dieser Absatz ist einfach komplett dummes Zeug,
> sorry. Und du hast offensichtlich das Wahlprogramm
> nicht oder nur so gelesen, wie es dir in den Kram
> passt.
Ich habe das Wahlprogramm 2021 sehr ausführlich gelesen.
Darin stehen die typischen Steuergeschenke, die in erster Linie den Reichen nützen. Dazu gehört die Einführung eines Steuerstufenmodells anstatt Steuern am tatsächlichen Einkommen zu bemessen. Zudem ist die AfD für die Abschaffung der Erbschaftsteuer. Das wäre aber sozial ungerecht, weil Vermögen- und Erbschaftsteuer hauptsächlich von reichen Menschen gezahlt werden, die auch deutlich stärker von unserer Gesellschaft mit ihrer Infrastruktur und ihrem Gemeinwesen profitieren. Diese Steuern abzuschaffen, heißt also: Diejenigen entlasten, die ohnehin schon genug haben und zwar auf Kosten von Menschen mit weniger Vermögen.
> Und "dumm" ist der gemeine AfD-Wähler auch
> nicht, im Gegenteil ist er allgemein höher
> gebildet als Wähler anderer Parteien
Falsch.
Laut der Statistik, die nach jeder Wahl erhoben wird, hat die AfD die Wählerschaft mit dem niedrigsten Bildungsgrad und die wenigsten Akademiker. Etwas ein Drittel der AfD-Wähler sind Arbeiter, nur knapp ein Fünftel sind Akademiker.
Den höchsten Anteil an Akademikern haben die Grünen, ich glaube, etwas mehr als ein Drittel.
> Das "Verhalten" im BT ist dementsprechend auch
> professioneller und die besten Reden kommen aus
> genau dieser Ecke. Ausnahmen gibt es natürlich
> auch hier.
Als Fanboy sieht man es vermutlich nicht, wie sich die eigene Partei inszeniert.
> Sitzt du in Ausschüssen und kannst das
> beurteilen?
Es wird regelmäßig von anderen Parteien im Bundestag berichtet, selbst von Parteilosen. Es gibt Journalisten, die darüber berichten, selbst ehemalige Mitglieder der AfD haben über die Strategien im Bundestag berichtet.
> Andere Frage: wenn man die AfD in
> sämtlichen Ausschüssen verhindert, wo
> bitteschön soll sie da noch "stattfinden"?
Die AfD sitzt in Ausschüssen. Sie wurden nur nicht in leitende Positionen gewählt. So ist das nun mal in einer Demokratie.
> Im übrigen werden sämtliche Anträge der AfD
> sowieso abgeschmettert, eben weil sie von der AfD
> kommen, dann aber gerne im Nachhinein 1:1 so von
> den anderen Parteien eingebracht, die diese dann
> als ihre eigenen Werke verkaufen
Sollte das stimmen, ist das völlig normal.
Das macht jede Partei durch. Das ist auch schon anderen Parteien passiert.
> Wer natürlich
> deren Reden gar nicht erst anhört, an dem geht
> das Ganze eben vorbei und dann kommt man zu
> solchen Fehleinschätzungen.
Genauso wie die Opposition regelmäßig sagt, dass die Regierung bei ihnen abgekupfert hat, nichts neues.
> Die AfD hat bisher jeden prominenten Abgang besser
> überstanden als zunächst befürchtet (bzw. von
> Gegnern gewünscht) und eine Spaltung wird es
> somit auch kaum geben. Ein Ablaufdatum ist
> ebenfalls nicht zu erkennen. Auch hier gibst du
> lediglich dein Wunschdenken wieder.
1. Den Teil über die Bühneninszenierung hast du ignoriert.
2. Mag sein, dass ich mich irre, ich beobachte lediglich die Vorgänge.
3. Wie gesagt, ich hasse die AfD nicht, ich finde sie als Studienobjekt spannend. Ich wünsche mir ihre Auflösung nicht, weil ich unsere Demokratie für gefestigt halte und daher der Überzeugung bin, sie muss andere Meinungen aushalten.
> > Man kann sich auch dumm stellen.
>
> Du musst hier nicht plötzlich einen auf Hilary
> machen und beleidigend werden!
Den Schuh ziehst du dir selber an. Ich habe dich nicht beleidigt, denn ich habe dich nicht dumm genannt, sondern dass du dich dumm stellst. Wesentlicher Unterschied.
Wenn du dich davon beleidigt fühlst, hat das mehr mit dir zu tun.
> Und nun? Wichtig ist doch DASS es eingeführt
> wurde. Ja, die direkte Demokratie mag in manchen
> Fällen hinderlich sein und insbesondere
> Blockaden, selbst durch Frauen wie von Wikki
> berichtet, sind hierbei nicht wirklich immer
> nachvollziehbar. Im Allgemeinen fährt die Schweiz
> mit ihrer direkten Demokratie und auch mit ihrem
> Wahlrecht bzw. der Zusammensetzung und Funktion
> des Bundesrates sehr gut; in meinen Augen besser
> als wir mit unserer Form.
Die direkte Demokratie hat dazu geführt, dass das Frauenwahlrecht in Europa als letztes eingeführt wurde nach allen Ländern ohne direkte Demokratie. Wenn das kein Nachteil ist.
Andere Beispiele sind der Brexit oder das Verfassungsreferendum in der Türkei.