Kate schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Er ist das Aushängeschild eines sehr mächtigen
> Teils der Partei.
Der "sehr mächtige Teil der Partei" war der "Flügel"; dieser ist schon längere Zeit aufgelöst. Und du machst gerade Höcke grösser und wichtiger als er ist; er hat in der Gesamtpartei überhaupt nichts zu sagen.
>
> Ich hasse die AfD nicht.
>
> Ich denke auch nicht, dass die AfD eine
> rechtsextreme Partei ist. Sie ist eine Partei
> voller Rechtsextremer und ihre fehlende
> Distanzierung von Faschisten muss sie sich
> zurechnen lassen.
Wann ist bei dir eine Partei "voller Rechtsextremer", nenne doch mal eine Zahl!? Ich war vor Jahren am BPT in Stuttgart und konnte ein paar verpeilte Personen ausmachen (das sind die, die auch von den öffentlich-rechtlichen Medien gerne vors Mikro gezerrt werden) aber das war's auch schon. Natürlich gibt es in einer Partei mit ~30.000 Mitgliedern eine gewisse Anzahl von Idioten, alleine statistisch muss das schon so sein. Die lassen sich aber bei JEDER Partei ausmachen und vermutlich verhältnismässig noch viel krasser als bei der AfD.
Übrigens habe ich damals zu meiner eigenen Überraschung so viele Migranten ausgemacht wie wohl bei keiner anderen Partei vertreten sind.
>
> Das stimmt so nicht.
>
> Er ist nicht rechtskräftig verurteilt. Bei
> mehreren Fällen stellte die Staatsanwaltschaft
> das Verfahren ein, weil die Opfer keine Verfolgung
> wünschten.
> Ich bin mir nicht sicher, ob nicht aktuell noch
> ein Verfahren wegen Volksverhetzung oder so was in
> der Art läuft. Er neigt ja dazu, dass er bei
> Kundgebungen Naziparolen verwendet.
Lassen wir das mal so stehen. Wie gesagt: mir wäre es lieber, ein Höcke wäre nicht in der Partei, aber nochmal: hätte er sich ernsthaft etwas zu Schulden kommen lassen oder wäre verknackt worden, wäre er längst geschasst worden. "Naziparolen" sind dann doch etwas arg übertrieben, aber ja, er bewegt sich sprachlich in einem sehr grenzwertigen Bereich.
> Sie spricht öffentlich von kulturfremden
> Völkern, von Wohlstandsflüchtlingen und ist
> verheiratet mit einer Frau, die aus einem Land
> kommt, in dem vor noch gar nicht so langer Zeit
> ein Bürgerkrieg tobte. Ihre Ehefrau ist aus Sri
> Lanka her gekommen, entweder bereits mit ihren
> Eltern oder später alleine. Wenn in die Schweiz
> gekommen ist, um dort ein besseres Leben zu
> führen, ist Alice Weidel nicht auch mit einem
> Wohlstandsflüchtling verheiratet?
Ihre Partnerin wird vermutlich entweder hier geboren und aufgewachsen sein oder sich ganz einfach nur sehr gut integriert haben. Schliesslich ist sie Filmproduzentin und hat schon an manchem bekannten schweizer Werk mitgewirkt. Weder eine Alice Weidel noch die AfD allgemein hat irgendein Problem mit gut angepassten bzw. integrierten Zuwanderern. Alles andere sind angedichtete Klischees.
> Sie stimmte mit Nein für die Ehe für alle, ist
> Teil einer homophoben Partei, die das
> traditionelle Familienbild propagandiert und jede
> auch nur kleinste Abweichung als linksversifftes
> Gender-Gaga und dergleichen abtut. Ihre Frau wirbt
> sogar aktiv für Gleichstellung.
Man kann auch als Lesbe gegen die Ehe für Alle sein; wieso auch nicht?? Was ist falsch daran, eine Ehe nur Mann und Frau zuzugestehen und für Schwulen- / Lesbenehen lediglich einen der Ehe gleichgestellten Status zu schaffen? Ich tue mich selbst schwer mit der Vorstellung dass jeder jeden heiraten können soll und ich habe gute homosexuelle Kollegen, die das genauso sehen.
> Sie predigt von der sozial benachteiligten
> deutschen Bevölkerung und hat ihren
> Lebensmittelpunkt in der Schweiz. Sie zahlt keine
> Steuern in Deutschland und unterstützt so nicht
> den Sozialstaat.
Wo steht das, dass Sie in Deutschland keine Steuern zahlt? Bist du dir da sicher? Sie ist hauptberuflich in Deutschland tätig, also wird hier zumindest ein Quellensteuerabzug fällig sein.
Aber auch da interessiert mich das relativ wenig was Frau Weidel mit ihrem Geld tut; mir selbst ist die Schweiz als Grenzgänger auch sympathisch und ich würde lieber heute als morgen dorthin ziehen. Dennoch bin ich Deutscher und somit wahlberechtigt in D bzw. könnte ich ebenso ein politisches Amt hier bekleiden, dann wäre ich vermutlich in derselben Situation wie Frau Weidel.
> Die AfD hat kein Interesse dem Kleinen Mann zu
> helfen, der soll sie nur wählen, weil er dumm
> genug ist auf leere Versprechungen herein zu
> fallen. Das geht klar aus dem Parteiprogramm
> hervor und dadurch lässt sich auch das Verhalten
> im Bundestag erklären.
Dieser Absatz ist einfach komplett dummes Zeug, sorry. Und du hast offensichtlich das Wahlprogramm nicht oder nur so gelesen, wie es dir in den Kram passt. Und "dumm" ist der gemeine AfD-Wähler auch nicht, im Gegenteil ist er allgemein höher gebildet als Wähler anderer Parteien. In der AfD selbst, vor allem im Bundestag, wirken Leute aus allen möglichen Berufen, sie haben zumeist auch Ahnung von was sie sprechen und sind keine Studierten oder gar Schulabbrecher wie andere. Das "Verhalten" im BT ist dementsprechend auch professioneller und die besten Reden kommen aus genau dieser Ecke. Ausnahmen gibt es natürlich auch hier.
> Die AfD findet in Ausschüssen so gut wie nicht
> statt. Entweder sind sie abwesend, schlecht
> vorbereitet oder fallen nicht auf. Landen dann
> Themen des Ausschusses auf der Tagesordnung des
> Bundestags halten die Abgeordneten eine flammende
> Rede gegen den Gesetzentwurf, die dann
> medienwirksam inszeniert wird. Die anderen
> Parteien thematisieren dann bei ihrer Rede
> oftmals, dass die Partei im Ausschuss ihre
> Bedenken nicht geäußert hat. Da fehlte das
> Publikum.
Sitzt du in Ausschüssen und kannst das beurteilen? Andere Frage: wenn man die AfD in sämtlichen Ausschüssen verhindert, wo bitteschön soll sie da noch "stattfinden"?
Im übrigen werden sämtliche Anträge der AfD sowieso abgeschmettert, eben weil sie von der AfD kommen, dann aber gerne im Nachhinein 1:1 so von den anderen Parteien eingebracht, die diese dann als ihre eigenen Werke verkaufen. Hier ist es nur richtig, das jedes Mal zu betonen, was die Redner der AfD auch regelmässig tun. Wer natürlich deren Reden gar nicht erst anhört, an dem geht das Ganze eben vorbei und dann kommt man zu solchen Fehleinschätzungen.
> Genau das gleiche Spiel spielen sie mit ihren
> Anträgen zur Beschlussfähigkeit. Da sitzt dann
> plötzlich eine fast vollständige AfD, während
> bei den anderen Parteien viele fehlen. Unser
> Parlament ist ein Arbeitsparlament. Da kommt es
> nicht allein auf Anwesenheit an. Aber natürlich
> sieht es für den Laien auf der Straße so aus,
> als wären die "Altparteien" nicht da, obwohl sie
> dafür bezahlt werden, die AfD aber schon.
> Die Partei ist eben mehr Schein als sein und sie
> hat ein Ablaufdatum. Die innere Spannung nimmt zu
> und die Heterogenität der Partei wird ihr
> größter Feind. Eine Spaltung scheint mir nicht
> ganz unwahrscheinlich.
Die AfD hat bisher jeden prominenten Abgang besser überstanden als zunächst befürchtet (bzw. von Gegnern gewünscht) und eine Spaltung wird es somit auch kaum geben. Ein Ablaufdatum ist ebenfalls nicht zu erkennen. Auch hier gibst du lediglich dein Wunschdenken wieder.
> Man kann sich auch dumm stellen.
Du musst hier nicht plötzlich einen auf Hilary machen und beleidigend werden!
>
> Das Frauenwahlrecht wurde in der Schweiz so spät
> eingeführt, weil es über die direkte Demokratie
> eingeführt werden musste und nicht über ein
> Parlament wie in den Ländern, in denen das
> Frauenwahlrecht wesentlich früher eingeführt
> wurde.
Und nun? Wichtig ist doch DASS es eingeführt wurde. Ja, die direkte Demokratie mag in manchen Fällen hinderlich sein und insbesondere Blockaden, selbst durch Frauen wie von Wikki berichtet, sind hierbei nicht wirklich immer nachvollziehbar. Im Allgemeinen fährt die Schweiz mit ihrer direkten Demokratie und auch mit ihrem Wahlrecht bzw. der Zusammensetzung und Funktion des Bundesrates sehr gut; in meinen Augen besser als wir mit unserer Form.