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ARD und ZDF setzen Berichterstattung aus Moskau vorerst aus
Nach CNN und der BBC setzen nun auch ARD und ZDF ihre Berichterstattung aus der russischen Hauptstadt Moskau vorübergehend aus. Dies teilte der federführende WDR, der das ARD-Studio Moskau betreibt, am Samstag mit. So müsse man zunächst die Folgen des am Freitag vom russischen Parlament verabschiedeten neuen Mediengesetzes prüfen. Das Gesetz stellt "öffentliche Verbreitung absichtlich falscher Informationen über die Benutzung der Streitkräfte der Russischen Föderation" unter Strafe und gilt explizit auch für ausländische Journalisten. Geldstrafen oder bis zu 15 Jahren Haft drohen bei Zuwiderhandlung. Entsprechend wird in russischen Staatsmedien noch immer nicht von einem Krieg in der Ukraine gesprochen, sondern lediglich von einer militärischen Spezialoperation. Der WDR betonte, man würde zunächst von anderen Standorten aus das Publikum umfassend über das Geschehen in Russland und in der Ukraine informieren. Bereits seit 1956 ist die ARD in Moskau mit einem eigenen Studio vertreten. Derzeit sind dort zwei Hörfunk-Korrespondentinnen und drei Fernseh-Korrespondenten im Einsatz. Auch das ZDF-Studio Moskau beschäftigt vor Ort mehrere Korrespondenten. Bereits am Freitag hatte die britische Senderkette BBC die Aussetzung der Berichterstattung auf dem Gebiet der Russischen Föderation verkündet. Auch die BBC wolle ihr Nachrichtenprogramm in russischer Sprache aus dem Ausland heraus fortsetzen, genau wie die Berichterstattung aus der Ukraine. Der US-Nachrichtensender CNN hatte am Freitag verkündet, angesichts des neuen Mediengesetztes in Russland dort seinen Sendebetrieb einzustellen. Auch hier wolle man zunächst die folgenden Schritte abwägen, wobei die Sicherheit aller Mitarbeiter zunächst vorgehe. Ähnlich verfuhren auch die Nachrichtenagentur Bloomberg und der kanadische Sender CBC. 05.03.2022 - Ralf Döbele/TV Wunschliste Bild: Das Erste/Screenshot [www.wunschliste.de]
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