Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine dürfte den meisten Menschen derzeit wohl nicht nach fröhlichem Karnevalsfeiern zumute sein. Nachdem der WDR am Vormittag stellenweise noch das Treiben zu Weiberfastnacht übertragen hat, wurde um 14 Uhr die Übertragung im Fernsehen und Rundfunk abgebrochen. Jetzt gab der Sender schließlich auch bekannt, dass sämtliche geplanten Karnevalssendungen der kommenden Tage entfallen.
Dies betrifft unter anderem die für den heutigen Donnerstag um 22.15 Uhr angesetzte
"Stunksitzung", doch auch die großflächig für Samstag und Sonntag geplanten Karnevalsshows werden nicht gezeigt. Zwischenzeitlich wurde auch das Rosenmontagsfest vom Festkomitee Kölner Karneval abgesagt, das ursprünglich als Ersatzveranstaltung für den traditionellen Rosenmontagszug im Kölner Rhein-Energie-Stadion stattfinden sollte.
Stattdessen ist nun eine Friedensdemonstration mit Persiflagewagen auf Plätzen in der Kölner Innenstadt geplant - insbesondere mit Wagen, die den russischen Präsidenten
Wladimir Putin und die Situation in Osteuropa thematisieren.
Die Persiflagen sind das Ausdrucksmittel der Karnevalisten, um auf Missstände hinzuweisen
, so Festkomitee-Präsident
Christoph Kuckelkorn.
Und der schrecklichste Missstand derzeit sind die Kampfhandlungen in der Ukraine. Da gilt es, Flagge für ein friedliches Miteinander zu zeigen.
Umstritten ist dagegen die Tatsache, dass die aktuellen Feierlichkeiten zu Weiberfastnacht weiterlaufen. Absagen mit einem so kurzem Vorlauf seien laut Festkommittee rein organisatorisch gar nicht möglich.
ARD und ZDF haben beide ihr komplettes Abendprogramm am Donnerstag umgestellt und widmen sich ausführlich in Sondersendungen der dramatischen Situation in der Ukraine (
TV Wunschliste berichtete). Bereits frühzeitig sagte das ZDF die für Donnerstagabend geplante Ausstrahlung von
"Kölle Alaaf - Die Mädchensitzung" ab. Die bereits aufgezeichnete und für Freitag geplante Sendung
"Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" wird ebenfalls nicht linear ausgestrahlt, jedoch in der ZDFmediathek angeboten. Genau so verfährt auch Das Erste an Rosenmontag und verzichtet auf die Ausstrahlung der Sitzung
"Karneval in Köln" um 20.15 Uhr, die aber in der ARD Mediathek abrufbar sein wird. Neu ins Programm genommen wird eine außerplanmäßige Ausgabe von
"Hart aber fair" um 21.00 Uhr.
24.02.2022 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
Bild: WDR/Adobe
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