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Nach gelöschtem Auftritt: Lisa Fitz will nicht mehr zur "Spätschicht"
Ende 2021 geriet Lisa Fitz für ihren Auftritt in dem SWR-Format "Spätschicht - Die Comedy Bühne" in die Kritik. In ihrem Monolog stempelte sie unter anderem Warnungen vor der Omikron-Variante des Coronavirus als Panikmache ab und behauptete, dass es in der EU mittlerweile mehr als 5.000 Impftote gebe. Daraufhin entbrannte eine heftige Diskussion im Netz mit der Konsequenz, dass der SWR den entsprechenden Auftritt sowie die gesamte Ausgabe der Sendung aus der Mediathek entfernte. Nun will Lisa Fitz nicht mehr länger mit dem Sender zusammenarbeiten.
In einer SWR-Pressemitteilung heißt es: Mit großem Bedauern nimmt der SWR zur Kenntnis, dass sich Lisa Fitz entschieden hat, in Zukunft nicht mehr Teil der Satire-Sendung 'Spätschicht' zu sein.SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler wird mit den Worten zitiert: Der SWR bedauert die Entscheidung von Lisa Fitz und hätte die langjährige sehr anregende Zusammenarbeit mit ihr gerne fortgesetzt. Ein Statement von Lisa Fitz selbst liegt noch nicht vor, doch laut dpa will sich die Kabarettistin zeitnah äußern und ihre Entscheidung begründen. Als erste Kritik laut wurde und etwa die taz den SWR dafür kritisierte, dass Lisa Fitz Falschinformationen und Verschwörungstheorien verbreiten darf, vertrat der Sender zunächst noch die Haltung, dass die Aussagen von Fitz von der Meinungsfreiheit gedeckt seien. Auch "Spätschicht"-Moderator Florian Schroeder distanzierte sich bereits innerhalb der Sendung von dem bevorstehenden Auftritt von Lisa Fitz: Hier zählt Meinungsvielfalt. Und deshalb folgt jetzt eine Meinung, die ich persönlich absolut nicht teile - und die trotzdem hier stattfinden darf. Die Erstausstrahlung fand bereits am 10. Dezember 2021 im SWR statt, doch die Debatte darüber kochte erst rund eine Woche später hoch. 3sat verzichtete auf die geplante nächtliche Wiederholung, wenig später änderte auch der SWR seine Haltung. Die Kritik an dieser Ausgabe der 'Spätschicht' trifft uns zu Recht. Bei der Konzeption der fraglichen Ausgabe war es das Anliegen der Redaktion, unterschiedlichen und kritischen Meinungen auch zum sensiblen Thema Impfen Raum zu geben, was u. a. durch die sehr klare Moderation von Florian Schroeder eingeordnet wurde. Die Meinungsäußerungsfreiheit gilt jedoch nicht unbegrenzt, sondern endet auch in einer Comedy- oder Satiresendung bei falschen Tatsachenbehauptungen, kommentierte damals SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler. Die Sendung wurde daraufhin von allen SWR- und ARD-Plattformen entfernt. Problematisch war eben vor allem Fitz' Behauptung, es habe EU-weit 5.000 Corona-Impftote gegeben. Sie zitierte dabei den Antrag der rechten EU-Parlamentarierin Virginie Joron. Bei den Zahlen handelt es sich allerdings laut der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) in Amsterdam nur um Verdachtsfälle. Ein kausaler Zusammenhang mit der Impfung wurde nicht festgestellt. Lisa Fitz bedauerte im Nachhinein diese Aussage und wies den Vorwurf zurück, eine Impfgegnerin oder Corona-Leugnerin zu sein. 27.01.2022 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: SWR/Screenshot [www.wunschliste.de]
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