Man kann am durchschlagenden Erfolg der Sendung mühelos ablesen dass das Wetten-Dass-Konzept noch immer hervorragend funktioniert, vermutlich besser denn je, weil die Gesamtzahl der jüngeren Zuschauer stetig abnimmt und Konkurrenzformate der Privatsender keine Gefahr für die Quote mehr darstellen. Eine opulente Bühnenshow mit teuren Kulissen, großem Materialaufwand und gut in Szene gesetzten Musik-Acts fasziniert immer noch um Welten mehr Zuschauer als kostengünstige Endlos-Quizmarathon-Strecken mit popeligen Requisiten und gleichförmigem Ablauf.
Entscheidend ist nur dass der Showklassiker von einem Unterhaltungsmatador wie Gottschalk moderiert wird und nicht von einem Journalisten wie Lanz, der sich im leichten Fach sichtlich nicht wohlfühlt. Natürlich muss eine Sendung wie "Wetten, dass..? wohldosiert über den Äther gehen, das gebieten schon die finanziellen Zwänge eines gebührenfinanzierten Multimedia-Konzerns, der ganz anders haushalten muss als das ZDF von anno dazumal. Aber 1-2 mal im Jahr könnte das Spektakel schon über die Bühne gehen - je rarer man sich macht, umso gehaltvoller die Sendung und desto höher auch das Zuschauerinteresse.