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Nach Fake-Doku "Lovemobil": Diskussion im NDR-Medienmagazin "Zapp"
Vor einer Woche wurde bekannt, dass die mehrfach preisgekrönte Dokumentation "Lovemobil" über Prostitution in weiten Teilen gefälscht wurde. Zahlreihe angeblich authentische Szenen wurden in Wirklichkeit inszeniert und von Laiendarstellen nachgestellt. Dies haben interne Recherchen der NDR-Redaktion "STRG_F" ergeben (TV Wunschliste berichtete). Die Autorin des Films, Elke Margarete Lehrenkrauss, hat die Inszenierungen eingeräumt. Der mitproduzierende NDR hat sich daraufhin sofort distanziert, wenig später wurde die Grimme-Preis-Nominierung der Doku zurückgezogen. Am morgigen Mittwoch wird nun im NDR im Rahmen einer Spezialausgabe des Medienmagazins "Zapp" über diesen Fall diskutiert. Die Sondersendung mit dem Titel "Zu schön, um wahr zu sein? Lehren aus 'Lovemobil' beschäftigt sich am Mittwoch, 31. März um 22.00 Uhr mit den noch offenen Fragen rund um die gefälschte Dokumentation. Elke Margarete Lehrenkrauss hat bezüglich der Inszenierungen in "Lovemobil" argumentiert, sie habe in ihrem Film "eine authentischere Realität" geschaffen. Was dürfen Filmemacher im Dokumentarfilm - und zu welcher Transparenz sind sie gegenüber ihrem Publikum verpflichtet? Welche Möglichkeiten der Überprüfung von Protagonisten gibt es? Was kann das Publikum, was können Sender und Produzenten aus der Erfahrung mit "Lovemobil" lernen? Und was bedeutet das für die künftige Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Filmemachern? Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm und Filmemacherin Susanne Binninger, Autor und Produzent Stephan Lamby von ECO Media und die Leiterin Kultur und Dokumentationen im NDR, Anja Reschke, diskutieren mit ZAPP-Redaktionsleiterin Annette Leiterer über Grenzen des Genres Dokumentarfilm und die laufende Aufklärungsarbeit zu "Lovemobil". Die zuständige Dokumentarfilmredaktion des NDR arbeitet derzeit den Fall auf. Außerdem werden die redaktionellen Abläufe auf Verbesserungsmöglichkeiten geprüft. Innerhalb des NDR wird dafür eine Prüfgruppe gebildet. Der Sender hat die Entwicklungen rund um den Fall auf ndr.de transparent gemacht und begleitet die Aufklärung dort weiter. 30.03.2021 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: SWR/Christoph Rohrscheidt [www.wunschliste.de]
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