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"Clarice": "Schweigen der Lämmer"-Sequel eingezwängt im Procedural-Korsett
Wer sich in einer neuen Serie auf etablierte Figuren stützt, möglicherweise sogar auf solche, die dem Kanon der wirkmächtigsten Charaktere der Popkultur zuzurechnen sind, der sollte schon was Neues, Frisches, vielleicht sogar Ungewöhnliches zu sagen haben. Im Fall des Romans "Das Schweigen der Lämmer" von Thomas Harris, erschienen 1988, ist ein solches Vorhaben allerdings besonders heikel: Erstens zählt die Verfilmung (1991) von Jonathan Demme auch heute noch zu den absolut besten Thrillern der Filmgeschichte. Zweitens kann man an der schillerndsten Figur von Film und Roman, dem kannibalistischen Psychiater Dr. Hannibal Lecter, beispielhaft aufzeigen, wie schmal der Grat zwischen Meisterwerk und Mumpitz ist, wenn man ergiebige Faszinationsquellen stets aufs Neue anzapft: Die "Das Schweigen der Lämmer"-Fortsetzung "Hannibal" (2001) ging, trotz des seine Paraderolle wiederaufnehmenden Anthony Hopkins, ebenso daneben wie das nachgeschobenes Prequel "Hannibal Rising - Wie alles begann" (2007). Dagegen zählen die drei Staffeln der NBC-Serie "Hannibal" mit Mads Mikkelsen in der Titelrolle zum Besten, was das Genre Psychothriller in den Zehnerjahren zu bieten hatte.
Zur kompletten Kritik: [www.wunschliste.de] 24.02.2021 - Gian-Philip Andreas/TV Wunschliste Bild: CBS
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