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#MoriaStory: Joko & Klaas führen unmenschliche Zustände im Flüchtlingslager vor Augen
Gestern Abend war es mal wieder so weit: Nachdem Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf im Staffelauftakt verloren hatten, konnten sie sich in der gestrigen Ausgabe ihrer Spielshow "Joko & Klaas gegen ProSieben" wieder gegen ihren Sender durchsetzen. Sie erhielten dafür als Gewinn am heutigen Mittwochabend erneut 15 Minuten Sendezeit zur freien Verfügung. ProSieben selbst distanzierte im Vorfeld wie üblich von dieser Sendezeit - die inhaltliche Gestaltung liegt schließlich komplett in der Verantwortung von Joko und Klaas. Wie immer stand die Frage im Raum, ob das Entertainer-Duo die Zeit für anarchischen Klamauk oder dafür nutzen wird, um auf ernste Themen aufmerksam zu machen - so, wie es in der Vergangenheit bereits mehrfach der Fall war.
Letzteres war der Fall. Joko und Klaas begrüßten die Zuschauer in einem abgedunkelten Studio, um über ein gesellschaftlich relevantes Thema zu sprechen, das derzeit die Gesellschaft bewegt: Das Schicksal der Menschen aus dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Erwartbar, dass sich Joko & Klaas diesem Thema gewidmet haben - könnte man meinen. Doch zu Beginn der 15 Minuten erläutern die beiden, dass sie schon bei der Aufzeichnung der Spielshow einen Monat vor der aktuellen, umfangreichen Berichterstattung entschieden hatten, im Falle eines Sieges auf das Thema aufmerksam zu machen, weil es damals - vor dem verheerenden Ausbruch des Feuers am 8. September - ihrer Ansicht nach zu wenig im Blickfeld der Medien war. Seit dem Feuer haben sich für die dort untergebrachten 13.000 Menschen die ohnehin schon schrecklichen, unwürdigen Lebensumstände dramatisch verschlechtert, erläutert Joko Winterscheidt. Bereits vor dem Brand standen wir mit Bewohner*innen und Helfer*innen des Camps in Kontakt, um für diese 15 Minuten zu recherchieren. So haben wir auch Milad kennengelernt. Er ist 21 Jahre alt und wohnt seit Januar in Moria. Er hat uns per Videocall seine Geschichte erzählt. Weiteres Videomaterial aus Moria wurde Joko und Klaas zugeschickt. Beim Anschauen ist uns aufgefallen, dass sich die Geschichte von Milad eigentlich in fast jedem dieser Videos wiederfindet. Die Dinge, die er uns erzählt hat, erleben alle Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach Europa fliehen. Anschließend werden die schockierenden, grausamen Videoaufnahmen gezeigt über die unmenschlichen Zustände, die "nur zwei Flugstunden entfernt" herrschen. Währenddessen ist der 21-jährige Midad Ebrahimi zu sehen und zu hören, wie er Europa um Hilfe bittet - versehen mit deutschen Untertiteln erfahren die Zuschauer von seinem Schicksal. Joko und Klaas wollen mit den schrecklichen, ungeschönten Bildern von den Ausschreitungen der Polizei, die auf schreiende, verletzte Kinder mit Tränengas schießen, das Ausmaß der unhaltbaren Zustände vor Augen führen. Ist das Europa?, fragt Midad. Die Bilder sind zum Teil am Rande des Erträglichen. Es ist aber die Gegenwart und die Realität der Menschen, die dort ihr Leben verbringen müssen. Es sind viele Kinder zu sehen, aber die Bilder sind nicht zum Anschauen mit Kindern geeignet. Bitte nicht mit Kindern schauen, bittet Klaas. Wir wissen, dass es nicht einfach ist, eine Lösung für diese Situation zu finden, ergänzt Joko. Aber wir wollen, dass zukünftig jeder weiß, welche Zustände mitten in Europa existieren. ProSieben kündigte mit den Worten Es sind grausame Bilder, die aber jeder sehen solltebereits während der Ausstrahlung an, dass "A Short Story of Moria" online bereitgestellt wird: 16.09.2020 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: ProSieben/Screenshot [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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