Vorab: Ich habe meinen Technics SL 3310, der mir seit 1978 mit wechselnden Toabnehmern, unter anderem Ortofon VMS 30 MkII und Dynavector DV 10x4, treue Dienste geleistet hatte, vor vier Jahren verkauft. Das war kein High-End, aber solide obere Mittelklasse.
Wenn es beim Abspielen knistert und knackt, kommt das nicht vom Plattenspieler, sondern von der Platte. Und je besser Plattenspieler und Tonabnehmer sind, desto schlimmer wird der Effekt. Wenn es dagegen rauscht und brummt, ist minderwertiges Equipment der Übeltäter, oder Störeinflüsse von anderen elektrischen Quellen, oder mangelnde Erdung.
Zum Klang: Anfänglich war es von Fall zu Fall tatsächlich so, dass Platten besser klingen konnten als CDs. Im Laufe der Zeit allerdings haben sich CD-Technik und -Abspielgeräte naturgemäß weiter entwickelt. Klanglich stehen sie Analogplatten sicherlich nicht nach, ganz im Gegenteil. Die Dynamik einer Aufnahme beispielsweise stellt analoge Tonabnehmer vor ein Dilemma: Je lauter, je größer die Dynamiksprünge, desto "kurviger" auch die Rille. Irgendwann lässt sich nicht mehr verhindern, dass der Tonabnehmer dann "aus der Kurve fliegt" und springt. Ob einem analoger oder digitaler "Klang" besser gefallen, steht auf einem ganz anderen Tapet.
Ich bin inzwischen komplett auf Wiedergabe per an die Stereoanlage angeschlossenem PC übergegangen. Separate Soundkarten oder hochwertige DAC auf modernen Motherboards stehen CD-Playern nicht mehr nach, wenn man nicht gerade Tausende von Euros in Komponenten versenken kann und dazu noch den nötigen Platz hat, um Lautsprecher optimal platzieren und ihnen darüber hinaus auch noch Auslauf geben zu können. Alles andere hat nichts mehr mit mess- und hörbaren Faktoren, sondern nur noch mit Audio-Esoterik zu tun.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.20 13:00.