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ARD: Mit Kampfprogrammierung gegen das ZDF?
Der Plan der ARD, die "Tagesthemen" evt. von 22.30 Uhr auf 22.15 Uhr vorzuverlegen, wird vom ZDF offenbar als Kampfansage verstanden. "Wir haben bei der ARD einen Stimmungsumschwung festgestellt, der in die Richtung geht: Wenn es irgendwann nur noch einen geben soll, dann muss es die ARD sein", so ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut der dpa. Bellut bemängelte bei der ARD, dass beispielsweise die auf eine halbe Stunde reduzierten politischen Magazine künftig um 21.45 Uhr direkt gegen das "heute journal" im ZDF laufen würden. Auch der so genannte "Jodelkrieg", als ARD und ZDF gegeneinander Volksmusik programmierten, und der Streit um den Kultursender 3sat, bei dem das ZDF einen ARD-Ausstieg befürwortet, spielen für Bellut eine Rolle, der ARD "Kampfprogrammierung" vorzuwerfen. ARD-Programmdirektor Günter Struve wies die Vorwürfe zurück. Der Plan, die "Tagesthemen" auf 22.15 Uhr vorzuziehen, sei eine Überlegung, die über das Jahr 2005 hinausreiche. "Wenn wir uns Gedanken zur Optimierung des Programms machen, dann für die Zuschauer und nicht gegen das ZDF. Und es zeugt schon gar nicht von einer Kampfeslust unsererseits." Bellut übersehe bei seiner Kritik und seiner Sorge um das "heute journal", dass 21.45 Uhr seit Jahren ein Informationstermin im Ersten sei - mit Dokumentationen, politischen Magazinen und dem Wirtschaftsmagazin. Nach der Ankündigung von ZDF-Intendant Markus Schächter, 18 Millionen Euro am Programm sparen zu wollen, muss auch Bellut handeln. "Wir werden weiter Kürzungen an den Randzonen des Programms vornehmen", sagte er. Einige Serien würden abgesetzt bzw. auslaufen. Zum Beispiel werde es keine Fortsetzung von "Samt und Seide" und "Papa ist der Boss" geben - beide Serien liefen allerdings auch nicht besonders erfolgreich. Für den Freitagabend werde jedoch neben "Der Alte" oder "Ein Fall für zwei" ein neues Krimiformat entwickelt. Die Telenovela "Bianca - Wege zum Glück" soll nach ihrem Auslaufen im Herbst 2005 durch ein neues Format ersetzt werden, vorausgesetzt, die Quoten blieben stabil. Ob Platz für ein zweites Produkt in diesem Genre ist, möglicherweise auf einem derzeitigen Serien-Wiederholungsplatz gegen 15 Uhr, sei derzeit offen. Im Showbereich will man auf "Events" setzen. Thomas Gottschalk soll neben dem "Bibel-Test" eine weitere "Test"-Show moderieren. Franz Beckenbauers 60.Geburtstag wird im ZDF gefeiert. In der Reihe "Unsere Besten" folgen 2005 die international herausragenden Erfinder. Das Jahr 2004 ist laut Bellut für das ZDF gut verlaufen. Unter den großen Programmanbietern sei das ZDF der einzige, der deutliche Zuwächse verzeichnen werde. "Und das liegt nicht nur am Sport, sondern auch an unserer Struktur", so Bellut. 17.12.2004 - RS/Quelle: Intrinet/dpa
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