|
Kinderquatsch mit Luke: Das steckt hinter Mockridges "Fernsehgarten"-Auftritt
"Showmaster ist mein Beruf, ein Beruf, ein Beruf, den der Teufel schuf", sang einst Rudi Carrell. Und auch Luke Mockridge könnte diese Zeile in den vergangenen Wochen des Öfteren durch den Kopf gegangen sein. Nachdem der junge Comedian Mitte August im "ZDF-Fernsehgarten" einen äußerst skurrilen Auftritt hingelegt hat (TV Wunschliste berichtete), wird seit Wochen gerätsel, was genau dahintersteckt. Am Dienstag wurde ein erstes Statement veröffentlicht (TV Wunschliste berichtete). Die Nummer wurde für Mockridges neue Sendung "Luke! Die Greatnightshow" gedreht, die ab kommendem Freitag (13. September) um 20.15 Uhr in Sat.1 läuft. Am Mittwoch war die Aufzeichnung der Premierenshow, in der die skurrile Aktion endlich aufgelöst wurde. TV Wunschliste war vor Ort und verrät schon jetzt die Hintergründe, die zu dem Auftritt geführt haben, der viele Medien in ungeahntem Ausmaß beschäftigte.
Achtung: ab hier Spoiler! Mockridge lässt nicht die Zuschauer nicht noch länger im Dunkeln und kommt direkt nach dem Show-Opening zur Sache. Er erläutert, dass er eine Einladung für den "ZDF-Fernsehgarten" erhielt, dort aber nicht irgendeinen x-beliebigen Auftritt hinlegen wollte - für den "Fernsehgarten" sollte es schon etwas Besonderes sein. Deshalb holte er sich Rat bei talentierten Comedy-Autoren - doch bei diesen Autoren handelte es sich um Kinder im Grundschulalter! Wer regelmäßig die Sendungen von Mockridge verfolgt hat, kennt Robin und die anderen Kinder bereits aus diversen amüsanten Einspielfilmen. Ihre Aufgabe bestand darin, Luke mit Witzen und Sprüchen zu versorgen, die sie selbst lustig finden und die er genau so im "Fernsehgarten" weitererzählen sollte. Dies setzte er dann auch im exakten Wortlaut um: Von der Begrüßung "Guten Täg, das ist Schweizisch" über den berüchtigten Bananen-Telefon-Gag bis hin zum Affentanz auf der Bühne wurde alles von den Kindern vorgeschlagen. Auch die Antworten auf die Frage "Woran erkennt man eigentlich alte Menschen? - Sie haben graue Haare, sind schrumpelig und riechen immer nach Kartoffeln!" stammten aus Kindermund. Selbst Mockridges Bühnenoutfit (pinkes T-Shirt mit einem äpfelnden Pferd und viel zu große Schuhe) entstand beim Brainstormen mit den "Autoren". Gemeinsam mit den Kindern schaut sich Mockridge in seiner Showpremiere die Vorbereitungen und den "Fernsehgarten"-Auftritt selbst an - nach eigener Aussage zum ersten Mal komplett, weil er es bisher aus Scham nicht länger als wenige Sekunden aushielt. Danach präsentiert der Moderator den Kindern einen großen Stapel mit den entsprechenden Artikeln, die in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen bestimmten. "Das ist euer Werk. Das haben Menschen geschrieben, die sich jeden Tag mit wichtigen Nachrichten beschäftigen." Anschließend konfrontiert er die Kinder sogar mit einer echten Anzeige wegen Beleidigung, die in Mockridges Briefkasten lag. Schließlich entschuldigt sich der Moderator mit den Worten "Es war nicht unsere Absicht, jemanden zu verletzen" und machte Andrea Kiewel ein Friedensangebot. Er reicht ihr die Hand und lädt sie in seine Show ein. Die "Fernsehgarten"-Moderatorin sei jederzeit willkommen. Die Auflösung mag für den einen oder anderen enttäuschend unspektakulär sein, doch sie demonstriert letztendlich auch, wie übertrieben die Reaktionen auf die Aktion waren. Make Sat.1 great again! Luke Mockridge erläutert, dass er mit diesem enormen Sturm an negativen Reaktionen nicht gerechnet habe und ihn die ganze Sache die letzten drei Wochen innerlich beschäftigt habe. Dass der Comedian nicht jemand ist, der anderen etwas Böses will, sondern einfach nur sein Publikum unterhalten möchte, beweist er in der restlichen Show, die mit einer pompösen Times-Square-Kulisse, einer Wendeltreppe, einem Balkon und einer großen Bühne für die Showband Sprengstoff (Lukes ehemalige Schülerband) aufwartet und richtig klassisches Late-Night-Show-Feeling versprüht - bzw. "Great Night Show"-Feeling, wie es in großen Lettern über der Hauptbühne steht. Gleich zu Beginn werden schwere Geschütze aufgefahren: Kein Geringerer als "Entertainment-Gott" Roberto Blanco gibt Luke Mockridge seinen Segen. Es folgt ein bombastisches Opening mit Gospelchor, Showgirls, Feuerwehrmännern, Einradfahrer, Jongleur und sogar einem Pudel. "Make Sat.1 great again!" lautet das Motto der neuen Show-Hoffnung am Freitagabend. Showmaster Luke tanzt, singt und unterhält Auf einen Stand-up-Monolog, wie es bei Late-Night-Shows eigentlich üblich ist, wird zumindest bei der Premiere verzichtet, stattdessen befasst sich Mockridge sofort mit der Causa "Fernsehgarten". Im Anschluss daran folgt ein buntes Potpourri - mit allen Zutaten einer klassischen Variety-Show, nur eben modern aufbereitet. Luke moderiert, singt, tanzt und unterhält, ganz im Stil der fast schon ausgestorben geglaubten Gattung der Showmaster - und das sogar erstmals im Sakko. Mit dem schottischen Singer/Songwriter Lewis Capaldi musiziert Mockridge am Piano. In einem Einspielfilm kommt er seinem Kulturauftrag nach und stellt auf den Straßen Kölns und Bonns Musikvideos nach. Außerdem wird den Zuschauern vor Augen geführt, dass Luke sogar im James-Bond-Film "Casino Royale" mitgespielt hat. Seinen allerersten Fernsehauftritt absolviert der 14-jährige, im Rollstuhl sitzende Nachwuchs-Comedian Carl Josef, der in nachhaltiger Erinnerung bleibt. Er leidet an voranschreitender Muskelschwäche, geht mit seiner unheilbaren Krankheit jedoch bemerkenswert lebensbejahend um und hat sofort die Sympathien und die Lacher des Publikums auf seiner Seite. East Side Story Auf der Couch begrüßt Luke Mockridge die Schauspielerin Nora Tschirner, die sich wie üblich als dankbarer und unterhaltsamer Talkgast erweist. Nach Lukes "Fernsehgarten"-Aktion habe sie überlegt, ob sie wirklich in die Show kommen soll. Zum Glück hat sie zugesagt, ansonsten hätte sie nicht im furiosen Finale mitwirken können: Anlässlich 30 Jahre Mauerfall wird das Musical "East Side Story" auf die Beine gestellt, in dem David Hasselhoff die Mauer im wahrsten Sinne des Wortes zu Fall bringt. "Luke! Die Greatnightshow" vereint Mockridges Entertainer-Qualitäten perfekt und stellt eine gelungene Symbiose aus dem Vorgänger "Luke! Die Woche und ich" und aufwendigen Eventshows wie "Luke! Die 90er und ich" dar. Sieben weitere Ausgaben folgen in den nächsten Wochen, die allesamt genauso abwechslungsreich und aufwendig werden sollen. Man darf gespannt sein, ob es gelingt. Die Premiere kann jedenfalls überzeugen und sollte Show-Liebhaber glücklich machen. 12.09.2019 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: Sat.1/Boris Breuer [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|