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Wegen Warnstreik: "Morgenmagazin" brach Livesendung ab
UPDATE: Inzwischen hat sich der WDR mit einem Statement zum aktuellen Warnstreik geäußert. WDR-Verwaltungsdirektorin Dr. Katrin Vernau: "Jedes Ergebnis, auf das wir uns mit den Gewerkschaften einigen, müssen wir vor den Beitragszahlern vertreten können. Deshalb können wir nur ein Angebot vorlegen, das in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen bleibt. Eine Tarifsteigerung entsprechend der Forderungen der Gewerkschaften hätte weiteren Personalabbau und Einschnitte im Programm zur Folge." Anders als im öffentlichen Dienst habe der WDR in den vergangenen Jahren keine stark steigenden Einnahmen gehabt. Stattdessen stagniere der Rundfunkbeitrag seit über zehn Jahren - bei gleichzeitigen Preissteigerungen. Der WDR baue derzeit 500 Stellen ab und unternehme weitere Kostenreduktionen, um seine Finanzen im Griff zu halten, so Vernau.
ZUVOR: Am heutigen Dienstagmorgen kam es zu einer unfreiwilligen Premiere: Wegen eines Warnstreiks beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) sah sich das Team des "ARD-Morgenmagazin" gezwungen, das Livesignal zu unterbrechen. Zwischen 7 und 8 Uhr wurde stattdessen die vorherige Sendestunde noch einmal wiederholt. Hintergrund ist ein Streik, in den die Kameraleute des WDR involviert sind. Das "ARD-Morgenmagazin" wird in den Kölner WDR-Studios produziert und war daher unmittelbar von dem Streik betroffen. Hintergrund ist ein Aufruf von ver.di und DJV. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten einen Sockelbetrag von 150 Euro, eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent sowie mehr Geld für Auszubildende. Das Angebot des WDR sieht hingegen nur eine Lohnerhöhung um 1,7 Prozent ab dem 1. April 2019 und weitere 1,9 Prozent ab dem 1. April 2020 vor. DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah kritisiert dies, da sich der WDR in der Vergangenheit stets an den Tarifsteigerungen des öffentlichen Dienstes orientiert habe, die für 2019 und 2020 Erhöhungen um je etwas mehr als 3 Prozent betragen. ver.di bezeichnet die Angebote des WDR als "völlig unzureichend" und will mit dem heutigen Streik den Forderungen Nachdruck verleihen. Die Verhandlungen stecken derzeit fest, am Donnerstag findet die dritte Verhandlungsrunde statt.
Das Erste zeigte sich on Air transparent. Die Moderatoren Sven Lorig und Anja Bröker kündigten um kurz vor 7 Uhr an, dass die kommende Stunde nicht live sein werde, sondern eine Aufzeichnung der vorherigen Stunde gezeigt werde. Ab 7 Uhr wurde am untereren Bildschirmrand der dauerhafte Hinweis eingeblendet: "Dies ist eine Aufzeichnung der Stunde zwischen 6 und 7 Uhr." Auch via Twitter und Facebook klärte die ARD auf:
Um 8 Uhr wurde die Ausstrahlung aus der Konserve beendet und wieder live gesendet. 09.07.2019 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: Das Erste/Screenshot [www.wunschliste.de]
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