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Re: Österreichische Regierungskrise: Steckt Böhmermann dahinter?
Kate schrieb:
------------------------------------------------------- > Sollte Böhmermann dahinter stecken, hätte das - > für mich - einen schalen Beigeschmack. Es ist > etwas anderes, wenn ein professioneller Journalist > eine solche Versuchung in die Wege leitet. Bei > einem "Satiriker" und Laien-Journalist wie > Böhmermann fühlt es sich irgendwie falsch an. Aber alle Indizien sprechen dafür. Berauscht vom durchschlagenden Erfolg des Schwiegermutter-Enthüllungsvideos im Jahr 2016 war die Redaktion von Böhmermann wahrscheinlich darauf erpicht jetzt noch einen richtig dicken Coup an Land zu ziehen, der große Wellen schlägt. Im Sommer 2017 lief die Bespitzelungsaktion von Strache, der naiv und dummdreist, wohl auch beflügelt von einigen hochprozentigen Drinks, ungeniert die Katze aus dem Sack ließ. Wer sich so leicht vorführen lässt und vor einer völlig Unbekannten, deren Identität man noch nicht mal überprüft hat, einen regelrechten Seelenstriptease hinlegt, hat es wohl nicht besser verdient. Man sollte sich nichts vormachen: Strache ist ein falscher Fuffziger, der den Saubermann gibt, andererseits aber Orban verehrt, gegen Migranten polemisiert und zum Sturm auf die freien Medien bläst. Im Gespann mit Le Pen und Salvini hätte er gern das Europaparlament aufgemischt, während er in Österreich gemeinsam mit seinem radikalen Parteifreund Innenminister Kickl zur Jagd auf Asylanten blies. Dass nun die Regierung zerbrach ist auch eine Quittung für Sebastian Kurz, der im Wahlkampf permanent an niedere Instinkte appelierte, nicht zuletzt um der FPÖ möglichst viele Wähler abzujagen. Im Sommer 2017 lauerte das Filmteam Strache und seinem Adlatus Johann Gudenus während eines Ibiza-Urlaubs auf und entlockte ihnen mit der hanebüchenen Oligarchenmär, wohl inspiriert von den Wahlkampfgerüchten rund um Trump, eine Reihe unsäglicher Statements. So ermunterte Strache die angebliche Oligarchennichte die Hälfte der Anteile der reichweitenstarken Kronen-Zeitung zu erwerben und die Redaktion mit freiheitlichen Speichelleckern zu besetzen. Schon im April spöttelte Böhmermann über die FPÖ-Geschäftsfreunde, mit denen er in einer Oligarchenvilla auf Ibiza die Kronen-Zeitung übernehmen wolle. Damals wusste natürlich noch niemand was er damit meinte und viele mutmaßten, er hätte wohl zu lange in der prallen Frühlingssonne gelegen. Einen Tag bevor die Bombe platzte antwortete er seinem Gast Gronkh im Neo-Magazin auf die Frage, ob er wieder etwas vorbereitet habe, wofür man ihn hassen werde: "Das weiß man erst hinterher. Für mich ist es eine ganz normale Sendung. Kann sein, dass morgen Österreich brennt". Den Rest kann man sich zusammenreimen. Das ZDF lehnte das Skandalvideo ab weil ihm die Sache zu heiß war, vermutlich hatte man vor allem Angst vor den rechtlichen Konsequenzen. Wahrscheinlich hatte man Böhmermann auch einen Maulkorb verpasst, aber der verplapperte sich in seiner grenzenlosen Eitelkeit und Selbstverliebtheit bei jeder nur denkbaren Gelegenheit. Noch irgend welche Fragen? In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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