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Öfter mal was Neues - Das ZDF auf schmalem Grat
Hoffentlich kriegt das ZDF nicht Angst vor der eigenen Courage: Erst riskiert man bei einem Live-Thriller den übertragungstechnischen Super-GAU, dann wird man sogar von RTL-Übervater Helmut Thoma für die erste deutsche Telenovela, "Bianca Wege zum Glück", als Trendsetter gelobt. Und jetzt versucht man sich an dem heikelsten aller Sujets einem intimen Blick hinter die Kulissen der politischen Macht. In der Serie "Das Kanzleramt", die im Februar 2005 anläuft, soll der Zuschauer hautnah miterleben wie unsere Politik funktioniert. Oder eben nicht. Ein kniffliges Unterfangen! "Das Vorhaben, Leben und Arbeit von Berufspolitikern an den Schalthebeln der Macht zum Thema einer Serie zu machen, ist eine Herausforderung", wird Programmchef Dr. Thomas Bellut zitiert und kündigt weiterhin "eine exzellente Besetzung und herausragende Autoren" an. Nach Letzteren wird er in der momentanen Medienlandschaft lange gesucht haben dürfen. Uns sind die letzten Jahre jedenfalls keine Sonderbegabungen ins Auge gesprungen. Aber wer weiß, in dubio pro Bellut... Bei der Besetzung jedoch sind ernsthafte Zweifel angebracht: Klaus J. Behrendt als Kanzler und Robert Atzorn als sein Amtschef beide werden es schwer haben, ihrem Repertoire auch nach der x-ten 08/15-Produktion noch neue Facetten abzuringen. Auch scheint es so, als ob es sich bei "Das Kanzleramt" nicht unbedingt um eine Satire handeln wird. Dann kommt es allerdings wirklich knüppeldick! Denn eine realistische Schilderung unserer politischen Landschaft würde eine Welle der Entrüstung auslösen heftig und von allen Seiten. Also bleibt es spannend! Und das ist immerhin mehr, als wir vom ZDF gemeinhin gewohnt sind... 01.12.2004 - RüM/Quelle: DWDL
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