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ProSieben zeigt Michael-Jackson-Doku "Leaving Neverland"
Update: Zur besseren Einordnung zeigt ProSieben im Vorfeld der Doku um 19.05 Uhr noch eine eigene Spezialsendung, in der Journalisten, Opfer, Wegbegleiter, Verehrer, Feinde und Freunde von Michael Jackson zu Wort kommen sollen - dies hatte Dan Reed für "Leaving Neverland" bewusst vermieden. ProSieben-Chefredakteur Stefan Vaupel: "In unserem ProSieben-Spezial stellen wir Fragen, die die Doku nicht stellt, und setzen uns mit den bedeutendsten Momenten im Leben des Superstars auseinander. Zudem gehen wir der Frage nach, wie die neuen Vorwürfe den Blick auf das Gesamtwerk von Michael Jackson verändern. Das hilft, die besondere Doku 'Leaving Neverland' einzuordnen."
Zuvor: Es ist die Dokumentation, über die gerade am intensivsten auf der gesamten Welt gesprochen wird: "Leaving Neverland", in der Choreograf Wade Robson (36) und Computerprogrammierer James Safechuck (40) schwere Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegen den 2009 verstorbenen 'King of Pop' Michael Jackson erheben. Nachdem die von Dan Reed produzierte, über vierstündige Dokumentation bereits beim Sundance Film Festival und bei HBO in den USA gezeigt wurde, läuft sie am Samstag, den 6. April auch in Deutschland: ProSieben hat sich die Rechte gesichert und räumt den Primetime-Sendeplatz um 20.15 Uhr frei. Schon der Einstieg sorgt für Wirbel, als Wade Robson in die Kamera spricht: "Er war einer der gütigsten, sanftesten, liebevollsten Menschen, die ich kannte. Und er hat mich über sieben Jahre sexuell missbraucht." In ausführlichen Interviews berichten er und Safechuck von ihrer Beziehung zu Jackson, angefangen bei ihren ersten Begegnungen mit dem Weltstar. Der erste Teil des Films lässt die beiden Männer mit ihren Geschichten kommentarlos zu Wort kommen, Teil 2 beschäftigt sich dann mit den Gerichtsprozessen 1993 und 2005, die beide mit Freisprüchen für Jackson endeten. Journalisten, Wegbegleiter, Gegner und Fans von Michael Jackson streiten seit der Ausstrahlung von "Leaving Neverland" heftig darüber, wie authentisch die Aussagen von Robson und Safechuck sind und inwieweit das Werk des Ausnahmekünstlers posthum Schaden nehmen könnte. Kontrovers bleibt der Fall zweifellos: Obwohl beide bereits früher zu Protokoll gegeben hatten, sie seien im Alter von sieben und zehn Jahren sexuell missbraucht worden, sagte Robson bei einer späteren Gerichtsverhandlung unter Eid aus, dass Jackson niemals unangemessen mit ihm gehandelt habe. Später nahm er diese Aussage zurück und berichtete von jahrelangen Übergriffen. Jacksons Familie sowie dessen Nachlassverwalter versuchten bis zum Schluss vergeblich, die Ausstrahlung des Films zu verhindern. Zudem wurde eine Klage über 100 Millionen Dollar (88 Millionen Euro) Schadensersatz gegen HBO eingereicht. Darin werfen sie Reed vor, "gegen jede Regel von verantwortungsvollem Journalismus und Dokumentarfilmen" zu verstoßen, da er weder die Nachlassverwalter noch Jacksons Familie vor die Kamera holte. In jedem Fall werfen die jüngsten Anschuldigungen einen tiefen Schatten auf das Erbe des 'King of Pop'. Eine Reihe großer kanadischer Radiosender sowie die britische BBC haben bereits angekündigt, vorerst keine Songs mehr von Michael Jackson im Programm spielen zu wollen. Es bleibt abzuwarten, welche Kreise die Anschuldigen Robsons und Safechucks noch ziehen werden. Anfang April werden sich nun also auch die deutschen Zuschauer ein Bild davon machen können. 06.03.2019 - Dennis Braun/TV Wunschliste Bild: Sundance TV [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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