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"8 Tage" macht vieles richtig, aber...
Die letzten Tage vor dem Untergang der Welt - das ist die Fallhöhe, die "8 Tage" für sich beansprucht. Ein Asteroid namens Horus (Latein für: Horn) rast ungebremst auf die Erde zu, genauer: auf Europa. Eine gute Woche soll es dauern bis zum Aufprall. Europa liegt in der "Kill Zone", niemand wird dort überleben, auch anderswo auf der Welt soll dann ewige Dunkelheit herrschen. Die NASA hat noch versucht, den todbringenden Fels mit Raketen zu sprengen, allein: Es gelang nicht. Und kein Bruce Willis in Sicht, der vor 21 Jahren im Katastrophen-Kracher "Armageddon" zur Tat schritt. Keine Frage also, der Stein wird fallen. Die Interkontinentalflüge wurden aufgrund des großen Andrangs gestrichen, die Autobahnen sind gesperrt, das Militär hat das Kommando übernommen. Wer kann oder darf, flüchtet sich gen Osten, gen Westen, gen Süden oder nach unten, in die viel zu wenigen Bunker.
Es ist ein veritables Weltuntergangsszenario, das sich der geschätzte Jungproduzent Rafael Parente ("Hindafing") da zusammen mit Peter Kocyla und Co-Autor Benjamin Seiler ausgedacht hat, und natürlich setzt es bei den Zuschauern sofort Was-wäre-wenn-Fantasien in Gang: Was würde man selbst tun, wäre in acht Tagen der Ofen aus? Würde man sich gedankenlos daran machen, die eigenen Grundbedürfnisse zu befriedigen, sich mit allem, was man auftreiben kann, berauschen, würde man versuchen, sexuell noch mitzunehmen, was irgendwie geht? Würde man also endzeithedonistisch alle Hemmungen fallenlassen, den nächsten Laden plündern und sich nehmen, was man will? Oder würde man, im Gegenteil, wie gelähmt darauf warten, dass alles vorbei ist? Oder, vom unzerstörbaren Überlebenswillen getrieben, eben doch ein Boot übers Mittelmeer steuern - und mal schauen, wie weit man dann durch die Sahara südwärts kommt? Wie sähe die Welt also aus, wenn die Apokalypse so kurz bevorstünde - bräche alles zusammen, oder hielte man, so lange es nur geht, an der Ordnung fest? "Wenn wir uns alle wie Tiere benehmen", lautet ein zentraler Satz der Pilotepisode, "können acht Tage verdammt lang werden." Warum trotz der Spannung des anstehenden Weltuntergangs das Zusehen anfangs zäh ist, erklärt unsere TV-Kritik zu "8 Tage". "8 Tage" wird bei Sky 1 ab Freitag (1. März) wöchentlich mit zwei Episoden ab 20.15 Uhr ausgestrahlt. Am Freitag wird auch die komplette, achtteilige Staffel über die on-Demand-Kanäle von Sky abrufbar sein. Trailer zu "8 Tage" 28.02.2019 - Gian-Philip Andreas/TV Wunschliste Bild: Sky [www.wunschliste.de]
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