Ich schaue die Serie aktuell auch in der Mediathek, da die Ausstrahlungstermine mit anderen Serien kollidieren, für die - genau wie für "Parfum" - ebenfalls kein Nacht-Wiederholungstermin angesetzt wurde. Für eine deutsche Serie ist sie cinematographisch hervorragend gemacht und hat eine relativ hohe Komplexität.
Ich habe eine Spiegel-Rezension zur Serie gelesen; das war allerdings ein äußerst dummer Verriß. Dort warf man z.B. der Serie vor, sie würde Misogynie kultivieren, statt zu erkennen, daß Misogynie das zentrale Thema ist (das sich im Übrigen sehr anbietet bei der literarischen Ideen-Vorlage, wo ein Mörder Frauen für ihren Geruch aussweidet).
Nach aktuell zwei Folgen würde ich der Serie 7/10 Punkten geben und in der Tradition der Skandinavischen Kriminaldramen-Serien einsortieren, in denen oft persönliche Kränkungen und Wunden aus früherer Zeit den Hintergrund bilden für eine Art von Racheplot in der Gegenwart. Die jüngsten Staffeln von "Mammon" (ein überraschend guter Politthriller) und "Die Brücke" (Staffel IV) scheinen mir aber besser zu sein. Die Macher von Parfum setzen leider doch etwas gar zu stark auf das alte "Sex & Violence"-Rezept. Das allein ist aber noch keine gute "Unterhaltung."