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"Die Protokollantin": Diesen Krimi braucht Deutschland
Es ist eine Frage, die sich mittlerweile bei jedem öffentlich-rechtlichen Krimi-Neustart stellt: Braucht Deutschland noch eine weiteres Ermittler-Drama? Alleine bezogen auf das ZDF könnte man diese Frage bereits seit Jahren stellen. Nach "Taunuskrimi", "Nord Nord Mord", alten Haudegen wie "Wilsberg" oder den jüngeren, die in "Stralsund" oder in der "SOKO Potsdam" ermitteln wäre "Schicht im Schacht" vielleicht nicht die schlechteste Devise. Skepsis ist durchaus angebracht, angesichts der Schwemme an austauschbaren Ermittlern, Fall-Szenarien und atmosphärisch beleuchteten Verhörräumen.
In einem dieser Räume sollte nun Iris Berben als "Die Protokollantin" Platz nehmen - Berben, die eigentlich für den ZDF-Samstagskrimi bereits 20 Jahre lang als "Rosa Roth" ihre Pflicht und Schuldigkeit getan hatte. Allerdings war es auch bereits "Rosa Roth"-Produzent Oliver Berben, der mit den Verfilmungen der Ferdinand von Schirach-Bücher "Verbrechen" und "Schuld" bereits gezeigt hat, dass es auch anders geht. Berben und Berben gelingt dies hier erneut, sodass nach den ersten drei Episoden der "Protokollantin" eine überraschende Antwort auf die eingangs genannte Frage steht: Ja, Deutschland braucht eine weitere Ermittler-Reihe. Zumindest, wenn sie so gut gemacht ist, wie diese in einer perfekten Verbindung von Samstagskrimi und Binge-Potential. Wo die Serie ihre Herkunft als deutscher Krimi nicht verhehlen kann und wo sie sich deutlich und wohlwollend von dem Genre abhebt untersucht unsere TV-Kritik zu "Die Protokollantin". Die zunächst fünfteilige Serie "Die Protokollantin" wird in der Mediathek des ZDF am Freitag, dem 19. Oktober 2018 veröffentlicht. Die lineare Ausstrahlung im ZDF erfolgt ab Samstag, den 20. Oktober um 21.45 Uhr. 19.10.2018 - Ralf Döbele/TV Wunschliste Bild: ZDF/Alexander Fischerkoesen [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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