War es möglicherweise eine Live-Version von "Blueprint"? Ich habe auch überlegt, ob das wirklich die Rainbirds waren, meine aber die Stimme von Katharina Franck durchaus erkannt zu haben.

Ein Ausstattungsfehler, der mir aufgefallen ist: In der Bremer Innenstadt ist etwa in der Szene, wo die Bank-Geiseln kurz allein im Auto sind, ein Verkehrsschild zu sehen, das das Linksabbiegen vorschreibt, also der weiße Pfeil auf blauem Grund. Es war aber die heutige, erst seit 1994 verwendete Version, vermutlich ein Schild, das an der Ecke heute immer hängt. Wenn man aber schon so viel Aufwand treibt und z.B. auch die damals wohl gerade noch erhältlichen Getränkedosen zeigt (die mit dem abziehbaren Verschluss), dann sollte man auch auf sowas achten.

Was mir besonders unverständlich ist: Immer wieder waren Reportermikrofone der ARD im Bild. Diese trugen oft das Logo, das erst ab etwa 1995 verwendet wurde, nämlich die ARD-Eins mit dem Zusatz "Das Erste" darunter. 1988 gab es das definitiv noch nicht, das sollte bei der Pruduktion nun wirklich kein Problem sein. Damals war auf den Mikros entweder nur die ARD-Eins, das Logo der jeweiligen Landesrundfunkanstalt oder auch mal gar nichts aufgedruckt.

Abgesehen von diesen Punkten fand ich die Verfilmung aber auch gelungen. Ich habe mir anschließend mal wieder die Doku "Gladbeck - Dokument einer Geiselnahme" angesehen, in der sehr viel Originalmaterial gezeigt wird, und fand es schon fast erschreckend, wie detailgetreu manche Szenen nachgestellt wurden, einschließlich der zufällig gesprochenen Worte.

Abstoßend geradezu die in der Doku gezeigte Original-Szene in Köln, wo ein Reporter die Gangster sinngemäß in den Wagen fragt: "Können wir denn etwas für Sie tun?" Man reicht Kaffee und Kekse ins Auto, ein Reporter kumpelt sich an die auf dem Beifahrersitz sitzende Marion Löblich ran, deren nackte Beine noch machomäßig vom Kameramann abgeschwenkt werden... Die Doku ist auch in der Tube abrufbar, man glaubt kaum, was man sieht und hört.