MattDamon schrieb:
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> Aber wo wir dabei sind: Warum weigerst dich nicht
> auch gleich Steuern zu zahlen (damit wirst auch
> etwas mitfinanzieren was du nie nutzen kannst und
> / oder willst)? Oder keine Beiträge mehr für die
> Krankenversicherung und die Unfallversicherung
> zahlen? Vielleicht erleidest nie einen Unfall und
> wirst nie wieder krank (was ich dir vom Herzen
> wünsche)? Oder keine Rentenbeiträge mehr?
> Vielleicht stirbst ja vor dem Erreichen des
> Rentenalters (was ich dir keinesfalls wünsche).
Das ist dummes Gewäsch.
Steuern finanzieren jede Menge Einrichtungen, da ist für jeden etwas dabei. Außerdem gehört es zu den Pflichten eines Bürgers Steuer zu zahlen. Das ist in keinster Weise mit GEZ zu vergleichen.
> Und doch die Werbekosten sind in den
> Endverbraucherpreisen mit drin! Und nicht nur im
> Supermarkt! Auch Anschaffungen wie ein Auto oder
> ein Fernseher sind mit einem schönen Obolus für
> die Privaten verbunden! Und jemand der eine Firma
> leitet und Werbekosten nicht auf die
> Endverbraucherpreise draufschlägt, hinterzieht
> entweder Steuern oder bezahlt seine Mitarbeiter
> miserabel (oder auch beides).
> Und auch bei No-Name-Produkten sind diese Kosten
> drin (wenn auch nicht so stark wie bei
> Markenprodukten). Die sind sicher billiger, dafür
> aber oft (nicht immer) von schlechterer Qualität,
> und die Gebrauchsgegenstände sind oft auch nicht
> so haltbar, so dass man bald wieder Geld ausgeben
> muss. Ausbeuterei steckt auch oft dahinter! Das du
> nicht immer No Name wählen kannst ist dir wohl
> hoffentlich klar? Du kannst dich drehen und
> wenden, die genannten Kosten für die Privaten
> kannst du nie zu 100% entgehen (ausser du willst
> verhungern).
Wir reden von großen Unternehmen. Die legen ihre Preise nicht dadurch fest, dass sie genau ausrechnen, was ihre Mitarbeiter kosten und was Werbung sie kostet.
Werbung ist in jedem guten Unternehmen eine Investition, die unabhängig vom Produkt investiert wird.
Für den Preis des Endprodukts zählen Faktoren wie ob das Produkt massenkompatibel ist, also die Frage, ob man Gewinn durch Masse machen kann. Da überlegt sich ein Unternehmen eher noch die Steuerabgaben. Ansonsten werden die Herstellungskosten als Preismaßstab angesetzt.
Zudem kannst du Werbekosten von der Steuer absetzen.
Neben NoName-Produkten kannst du auch auf regionale Produkte zurückgreifen, beispielsweise auf Märkten einkaufen. Die haben ihre festen Termine. Da braucht es keine Werbung.
> Dagegen gibt es zwei recht einfache legale Mittel
> wie du der GEZ entgehen kannst:
>
> 1. Du kannst nachweisen das du einkommensschwach
> bist (ok, das kann natürlich nur der der es ist)
Das ist so auch nicht richtig. Studenten, die Bafög beziehen, werden nicht von der GEZ befreit, obwohl sie allein durch den Bafög-Bezug schon erwiesenermaßen einkommensschwach sind. Vielleicht hat sich das inzwischen auch geändert. Wenn du allerdings als Student einen Teilzeitjob hast, kein Bafög bekommst und trotzdem am Existenzminimum arbeitest, musst du bezahlen.
Soweit ich weiß, können nur Arbeitslose eine Aussetzung der GEZ beantragen, also nur Empfänger von Grundsicherung. Gleiches gilt für Asylanten.
> 2. Du kannst deinen Fernseher ersatzlos abschaffen
> (niemand ist gesetzlich verpflichtet einen
> Fernseher zu besitzen)
Das ist purer Blödsinn.
Es gibt ein GEZ-Urteil von 2016, dass den Beitrag auch von Personen vorsieht, die kein einziges elektronisches Gerät besitzen. Selbst wenn du also nicht in der Lage bist das Angebot wahrzunehmen, musst du dennoch dafür bezahlen.
Ich weiß nicht, ob inzwischen eine Klage auf dem Weg zum Bundesverfassungsgericht ist, denn das dürfte gegen das Gleichbehandlungsgebot verstoßen.
> Und noch einen Nachtrag: Die GEZ kostet einen rund
> 60 Cent pro Tag. Was bekommt man denn sonst schon
> großartiges für 60 Cent? Damit kann man sich
> nicht einmal am Tag satt essen!
Vielleicht kannst du dich davon nicht satt essen, doch zumindest kannst du dich entscheiden, was du mit den 60 Cent machst.
Ich schaue sehr selten die Öffis, hauptsächlich gezielte Sendungen und Fußball. Meine Nachrichten erhalte ich aus dem Internet von den verschiedenen Tageszeitungen. Auch bin ich viel unterwegs und nur selten zuhause.
> Sicher ist es legitim über bestimmte Tabuthemen
> zu sprechen. Aber Tabus mit einer Volksinitiative
> zu brechen, da sollte doch rechtzeitig ein Riegel
> vorgeschoben werden!
Nur ist die Abschaffung der GEZ kein Tabuthema. Das wäre eine Debatte über die Wiedereinführung der Todesstrafe oder die Aussetzung von Habeas Corpus oder dergleichen, was im Zusammenhang mit Terrorismus manchen Leuten in den Sinn kommt.