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Netflix verkündet Rekord-Kundenwachstum und Kosten des Spacey-Rauswurfs
geschrieben von: TV Wunschliste, 23.01.18 11:34
Netflix hat seinen Investoren Rechenschaft über die geschäftlichen Entwicklungen des vierten Quartals 2017 abgelegt. Dabei wurde unter anderem ein Abonnenten-Wachstum von 8,3 Millionen Kunden verkündet - das übertraf die Erwartungen des Streaming-Dienstes, der bei den letzten Quartalszahlen 6,3 Millionen (Netto-)Neukunden als Ziel formuliert hatte.

Damit brachte das vierte Quartal 2017 das größte Kundenwachstum in der Geschichte von Netflix. Der jetzige Zuwachs bringt die Gesamtkundenzahl weltweit auf 117,58 Millionen. Für das nächste Quartal werden von den Netflix-Analysten 6,35 Millionen Neukunden erwartet (das letzte Quartal eines Jahres bringt traditionell im Jahresverlauf das stärkste Kundenwachstum für Netflix).

Der Streaming-Dienst hob einmal mehr die Stärke der Eigenproduktionen als Grund für die gute Entwicklung an, speziell genannt wurden die neuen Staffeln von "The Crown", "Black Mirror" und "Stranger Things" sowie die neuen Serien "Godless", "Marvel's The Punisher" und "Mindhunter". Auch die Veröffentlichung des Fantasy-Films "Bright" mit Will Smith sei mit einem merklichen Kundewachstum einhergegangen. Bei Netflix nutzte man das für einen Seitenhieb auf die TV-Kritik, die den Film zerrissen hatte: "Die Kritiker haben kein Verständnis von Massentauglichkeit." "Bright" war mit 90 Millionen US-Dollar die Filmproduktion von Netflix mit den mit Abstand höchsten Produktionskosten, eine Fortsetzung wurde mittlerweile offiziell bestellt.

Die Einnahmen von Netflix stiegen im jüngsten Quartal um 33 Prozent auf 3,29 Milliarden US-Dollar und übertrafen damit die Erwartungen (3,28 Milliarden) leicht. Als Gewinn wurden 186 Millionen US-Dollar ausgewiesen, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (67 Millionen). Weiterhin nimmt Netflix jedoch Neuschulden in Milliardenhöhe auf, um Investitionen vor allem in das Content-Angebot zu finanzieren.

Die Netflix-Führung um CEO Reed Hastings sieht die Investitionen aber dank Kunden und Gewinnwachstum als erfolgreich an und will diesen Kurs fortsetzen. Hastings hob wachsende Konkurrenz auf dem Streaming-Markt durch Tech-Firmen wie Apple hervor. Gleichzeitig äußerte Hastings die Erwartung, dass der Streaming-Markt diverse Anbieter wird tragen können, da sich die Angebote durch ihren jeweils eigenen Content ergänzen und nicht so sehr Konkurrenz machen. So würde aktuell neben Netflix auch Hulu sich gut entwickeln. Allerdings darf man wohl kritisch hinterfragen, wo die Schmerzgrenze bei den Kunden sein wird, wieviele Dienste sie sich parallel leisten möchten und werden.

Eine Zahl aus dem Quartalsbericht erweckte Aufsehen: Netflix hat Abschreibungen in Höhe von 39 Millionen US-Dollar für "nicht veröffentlichten Content" getätigt. Netflix ging hier nicht näher ins Detail, aber Deadline berichtet unter Berufung auf mit den Vorgängen vertrauten Personen, dass es sich dabei um Folgekosten des Rauswurfs von Kevin Spacey handelt, dem jahrzehntelanges sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wurde (TV Wunschliste berichtete).

Einerseits hat Netflix zwei bereits abgedrehte Episoden der Serie "House of Cards" nach Spaceys Rauswurf verworfen. Daneben zahlte man während einer längeren Drehpause Gehälter weiter, während Vorbereitungen für eine neu gestaltete, verkürzte neue Staffel liefen (TV Wunschliste berichtete). Daneben hat Netflix auch den Film "Gore" verworfen, einen kurz vor Bekanntwerden der Vorwürfe abgedrehten biografischen Film über den Autoren und Politiker Gore Vidal - mit Spacey in der Titelrolle. Wie Deadline klarstellt, sind solche Abschreibungen Teil des Tagesgeschäfts bei Content-Produzenten, aber bis zum Fall von Kevin Spacey war nie so eine große Summe in einem Quartal zusammengekommen.

23.01.2018 - Bernd Krannich/TV Wunschliste
Bild: Netflix


[www.wunschliste.de]

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