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Quoten-Ausfall: GfK kann frühestens Freitag wieder Daten zur TV-Nutzung liefern
Einige Nutzer von TV Wunschliste vermissen vermutlich seit einigen Tagen den Blick auf die Einschaltquoten. Dies hat einen einfachen Grund: Sie liegen nicht vor. In einem bislang noch nie dagewesenen Ausmaß hat die verantwortliche GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) massive Probleme bei der Auswertung. Bereits seit vergangenem Donnerstag ist die Übermittlung der Daten gestört - nach aktuellem Stand können frühestens kommenden Freitag wieder Einschaltquoten herausgegeben werden. Der Abruf der Einschaltquoten aus den insgesamt 5.000 Messhaushalten ist gestört. Konkret betroffen von den Problemen sind die sogenannten TC-Score-Messgeräte. Inzwischen habe die GfK die Ursache identifiziert und arbeite unter Hochdruck an der Lösung. Momentan wird davon ausgegangen, dass die Daten trotz der Störung kontinuierlich weiter erhoben wurden und deshalb rückwirkend noch nachgeliefert werden können. Die Daten der von der AGF (Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung) mit der Quotenmessung beauftragten GfK gelten als Währung auf dem deutschen Fernsehmarkt. Die Hochrechnung der Einschaltquoten beruht auf der TV-Nutzung von 5.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten mit insgesamt rund 10.500 Nutzern. Alle Personen der Haushalte können und sollen sich individuell an- und abmelden. Per Telefonleitung werden die Daten nachts zur GfK nach Nürnberg geschickt, dort ausgewertet und stehen im Normalfall am nächsten Morgen zur Verfügung. Für die Sender und Produktionsfirmen sind die Einschaltquoten ein maßgeblicher - und nicht selten der einzige - Faktor, der über die Fort- oder Absetzung einer Sendung entscheidet. Darüber hinaus spiegelt der Erfolg und Misserfolg auch den Verkaufswert für Werbebuchungen wider. Basierend auf dem Erfolg einer Sendung wägen die Werbeagenturen ab, wohin und zu welchem Preis sie ihre Werbespots verkaufen. Aus diesem Grund sind die Einschaltquoten gerade für Privatsender wichtig, während die Öffentlich-Rechtlichen hauptsächlich durch den Rundfunkbeitrag finanziert werden. Seit jeher ist die Aussagekraft der hochgerechneten Einschaltquoten umstritten. Gerade durch die sich stark veränderte Mediennutzung der vergangenen Jahre wird das Messmodell oft als altmodisch und nicht mehr zeitgemäß bewertet. Denn nach wie vor handelt es sich lediglich um die Auswertung der linearen TV-Nutzung des Vortags. In anderen Ländern wie der Schweiz oder den USA werden hingegen auch der zeitversetzte Konsum sowie Mediatheken-Abrufe innerhalb einer Woche gemessen und in die endgültige Auswertung miteingerechnet. 16.01.2018 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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