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Re: "Lindenstraße" geht erstmals in Sommerpause
Kate schrieb:
------------------------------------------------------- > Thinkerbelle schrieb: > -------------------------------------------------- > ----- > > Das stimmt nicht. Geissendörfer hat das immer > > wieder gesagt, dass er damit gewisse Werte (die > > natürlich einem eher links-liberalen Weltbild > > entstammen) rüber bringen will. Und sie bleibt > > auch dabei, obwohl es viel Kritik dafür gibt. > > Das klingt auch viel besser als wenn man sagt, man > provoziert für Einschaltquoten. Ich denke, wenn es ihm nur um Einschaltquote ging würde er etwas sehr viel gefälligeres produzieren, wie "In aller Freundschaft". Die Lindenstraße eckt an. Das kostet auch Quote. > > In Soaps wird sicher nicht propagiert, dass man > > gleichgültig sein soll. Und in der > Lindenstraße > > schon gar nicht. Penner Harry wurde jedenfalls > > immer geholfen, wenn er was hatte. > > Das Konzept Seifenoper propagiert durch seine > Erschaffung bereits die Gleichgültigkeit. Wie > sonst kann man es erklären, dass Fans einer Soap > hinnehmen, dass sich ihr Charakter durch den > kompletten Seriencast schläft, mit etlichen davon > verheiratet ist und/oder Kinder hat und es zu > keinerlei grundsätzlichen realistischen Problemen > führt (natürlich führt es in der Storyline zu > Konflikten, aber nicht in dem Ausmaße der > Realität). > Gleiches gilt für Verbrechen und den > Gut/Böse-Charakterisierung. Auch da scheint es > dem Zuschauer ab einem gewissen Zeitpunkt egal zu > sein, dass ein Charakter dermaßen viele > Persönlichkeiten hat, dass jeder Psychiater mit > der Behandlung nur einer Figur für den Rest > seines Lebens ausgesorgt hätte. In der Lindenstraße gibt es nur sehr wenige, die sich durch alle Betten durchschlafen und auch die Charaktere bleiben "in Charakter", also verändern sich nicht radikal. Dass jeder viel mehr an traumatischen Erlebnissen durch machen muss als in der realen Welt, das ist schon dadurch gegeben, dass man auch Geschichten erzählen muss. Nur Alltagsgeschichten, das wäre auf die Dauer langweilig. Wenn jemand aus meinem Leben eine Serie machen würde, da würden die Zuschauer einschlafen. Und im Gegensatz zu den meisten anderen fiktionalen Formaten hat die Lindenstraße immer noch etwas Gesellschaftskritik dabei. Zwar in kleinen Dosen, aber in den LS-Foren wird heftig über die gesellschaftlichen Themen diskutiert, die die LS anspricht. Das ist alles andere als Gleichgültigkeit. Und Gleichgültigkeit gegenüber Leid und Voyeurismus wie dieser: [www.faz.net] Das wird von den Spanner-Shows produziert, die die Zuschauer gerade dazu erzieht zu gaffen und sich über das Leid andere noch das Maul zu zerreißen. Und "Opium fürs Volk" trifft auf das Trash-TV sehr viel mehr zu als ausgerechnet auf die Lindenstraße. > Für mich ist sie eine Platzverschwendung und > dermaßen primitiv, dass ich nach fünf Minuten > spätestens umschalte, selbst wenn ich dringend im > Videotext etwas nachlesen möchte. Dann tu das. Es gibt mehr als genug andere Sendungen, die du schauen kannst. Und es kann nicht alles allen gefallen. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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