Für mich gewann wieder einmal ein Lied, das absolut gar nicht ins Ohr geht und nur dem "Anspruch" mancher Jury-Mitglieder und dem Wunsch des Publikums nach "was anderem" gerecht wurde. Man legt kleinen Wert mehr darauf, dass ein Song ins Ohr geht, dass man ihn mitsummen oder mitsingen kann... nein, es muss "anders" sein, und dann kanns der größte Mist sein, es staubt Stimmen ab. Nächstes jahr weiß kein Mensch mehr, wie die Melodie des Songs geht, wenn sie es überhaupt nächste Woche noch wissen... aber Hauptsache, Stimmen vergeben, Stimmen geholt, dem Anspruchsdenken gerecht geworden. Und Deutschland? Deutschland wird von den internationalen Juroren nie mehr berücksichtigt werden, egal wen wir hinschicken. Daran ist die Politik nicht ganz unschuldig, denn leider ist der ESC auch eine politische Veranstaltung geworden. Aber den Engländern gehts auch nicht viel besser, und wir werden uns dieses Schicksal teilen müssen. Schade ist nur, dass es dieses jahr wohl für Israel die finale Vorstellung war und sie sich mit Schließung des Senders um die Teilnahme am ESC gebracht haben. Das ist ein herber Schlag, denn schlecht waren viele der israelischen beiträge in der Vergangenheit nicht und immerhin haben drei davon gewonnen.

Auch die immer neuen reglements tragen nicht gerade zur Verbesserung des ESC bei, und ich vermisse die zeiten, wo es nur und ausschließlich darauf ankam, ob ein Song ins Ohr ging, ob er publikumswirksam war, statt wie heutzutage nur auf Lichteffekte, Show und je ausgefallener und je weiter vom mainstream entzfernt, desto besser zu bewerten. Auch das Auszähl- und Bewertungsverfahren war früher einfach wesentlich spannender als das lieblose "Wir vergebn 12 Punkte" und das wars. Was haben wir früher mitgefiebert. Heute kannste zwischendurch nen Tee kochen gehen... Es zeigt sich, wie bei so vielen Dingen im Leben, dass neue Einfälle nicht immer alles zum besten wenden und besser sind als Althergebrachtes. Hier wird ständig rumgewerkelt und alles nur verschlimmbessert.

Der Lonewolf Pete