Die Bundesrepublik, das Land der chronisch kranken Waldarbeiter und Wilderer? Wie ist sonst zu erklären, dass unsere TV-Serien entweder im Hospital, auf der Polizeiwache oder im gepflegten Mischwald angesiedelt sind? Jetzt kündigt das ZDF für Anfang 2005 eine neue Filmreihe an, die sich dem spannenden Tagwerk eines Schwarzwaldförsters widmet. Jeweils 90 Minuten darf "Der Ranger" durchs Unterholz brechen, dicht auf der Fährte erfolgreicher Pilcher-Verfilmungen, und dabei Hase und Igel gute Nacht sagen.

Landflucht statt Programmoffensive? Hätten die TV-Koniferen in Mainz vielleicht einen breiteren Horizont, wenn sie sich nicht aus Marketinggründen immer ein Auge zuhalten müssten? Es gibt in Deutschland rund 350 anerkannte Ausbildungsberufe – da müssten doch Alternativen zu finden sein. Mit ein bisschen Fantasie könnte das sogar ganz lustig werden: Mona Della – das Geheimnis des Falschen Hasens. Da hätten wir eine Fleischereifachverkäuferin und das Krimiformat auf einen Streich abgearbeitet. Und vor allem: Leberwurst ist auch auf Englisch Wurst, da klingt ein trendy amerikanisierter Titel gleich viel weniger peinlich.

30.10.2004 - RüM/Quelle: kress.de