Die noch junge vierte
"Promi Big Brother"-Staffel verläuft nicht so recht nach Plan. Nach einem ordentlichen Auftakt am Freitagabend mit 2,28 Millionen Zuschauer und 15,4 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe, fielen die Quoten am Samstag und Sonntag kontinuierlich. So blieben gestern Abend nur noch 1,76 Millionen Zuschauer sowie 11,3 Prozent übrig. Allerdings bestand durch das Fußball-WM-Qualifikationsspiel mit deutscher Beteiligung auch starke Konkurrenz.
Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass die neue Staffel noch nicht gezündet ist. Da kommt ein kleiner Eklat gerade recht, um die Neugier der Zuschauer zu wecken. Die kontroverse Bewohnerin Edona James (aus
"Adam sucht Eva") zeigte sich nicht nur äußerst freizügig, sondern fiel auch durch ein loses Mundwerk auf. Bereits mehrerer Male drohte sie, das Haus freiwillig zu verlassen. Nun wurde sie von Sat.1 aus dem Projekt zwangsentfernt und wegen wiederholter Regelverstöße aus dem Haus geworfen. Die Details sollen erst im Verlauf des Tages bekannt gegeben werden und in der heutigen Live-Show ab 22.15 Uhr zu sehen sein.
Allgemein tut "Promi Big Brother" bedauerlicherweise wieder alles, um sein Schmuddelimage in Deutschland zu bewahren. Der Fokus in den Schlagzeilen und den auf der offiziellen Website verlinkten Videos liegt auf nackter Haut. Mit Überschriften wie "So geil reagiert der Bachelor Christian auf Jessis Nacktshow im Haus!" oder "Dieser Clip ist garantiert nicht jugendfrei..." sollen die User bei der Stange gehalten werden. Der neue Sidekick
Désirée Nick fiel darüber hinaus durch wenig lustige, sondern sexistische Äußerungen negativ auf. Ansonsten werden die sadistischen Neigungen der Zuschauer mit dem althergebrachten Arm-gegen-Reich-Konzept bedient. Man hat es darauf abgesehen, die Prominenten "leiden" sehen zu wollen - diesmal gar in einer ekligen Kanalisation ("So tief sind Promis noch nie gesunken"). Dies hat im Grunde nicht mehr viel mit der ursprünglichen Idee der Sendung zu tun und ist übrigens nur in Deutschland ein derart elementarer Bestandteil des Formats.
Dass es auch anders geht und
"Big Brother" eigentlich ein auf psychologische Spielchen und soziale Experimente ausgerichtetes Format ist, beweist das britische Pendant
"Celebrity Big Brother". Einen
ausführlichen Vergleich hat
wunschliste.de bereits vor einiger Zeit gezogen.
05.09.2016 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de
Bild: Sat.1/Stephan Pick
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www.wunschliste.de]