Heute geht es ab 20.15 weiter mit dem Sci-Fi-Thrillerdrama "Im fremden Körper." Man darf auf Fortgang und Ende gespannt sein.
Was Science-Fiction-Szenarien anbelangt, gibt es ja einige, die fallen bereits vom Grundkonzept her sofort in sich zusammen, wenn man nur in der Schule bei den Naturwissenschaften halbwegs aufgepaßt hat. "Die fantastische Reise", bei welcher ein U-Boot samt Leuten geschrumpft wird, um es dann einem Patienten in die Blutbahn zu injizieren, ist ein prima Beispiel dafür; oder eben auch "Transferts / Im fremden Körper", wo die Übertragung von Seelen in einen komplett fremden Körper so erklärt wird: "Wir haben es geschafft, ein Molekül zu isolieren, mit dem wir den Geist vom Körper trennen können."
Dies ist auch leider nur die erste von mehreren Kröten, die man schlucken muß. Denn darüber hinaus möchte man den Zuschauer glauben machen, daß sich im säkularen Zeitalter eine gesamte Gesellschaft so tiefgreifend über Anwendung dieses Moleküls spalten könnte, mit dem also ein paar hundert oder tausend Seelenübertragungen im Jahr stattfinden (bzw. stattfanden, da mittlerweile schon wieder verboten), daß die Hälfte religiös fanatisiert ist. Außerdem erwarten die Autoren, daß es für vernünftig gehalten wird, daß im Anschluss die Seelentransplantierten selbst von den Sicherheitsbehörden stärker kriminalisiert werden als die Leute, die illegal völlig gesunde Leute einfangen, um deren Körper als Seelenspender zu vermarkten.
Schafft man es, über all diese Hürden in der Glaubwürdigkeit hinwegzusehen, hat man es immerhin mit einem recht spannenden Drama zu tun, auch wenn der Humor-Anteil leider sehr knapp gehalten wurde. Für eine "beste Serie" bin ich von den Franzosen besseres gewohnt.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.17 19:07.