Ende 2016 wird Jürgen Domian seine nächtliche Telefon-Talkshow nach 21 Jahren beenden. Seit 1995 ist er konstant von 1.00 Uhr bis 2.00 Uhr morgens im WDR Fernsehen und im Radio bei 1Live auf Sendung. Bevor es soweit ist, gilt es allerdings, das 20-jährige Bestehen von "Domian" zu feiern. Der WDR tut dies in Form von zwei Dokumentationen - eine für das Fernsehen, die andere schafft es sogar ins Kino.

"Domian - Zwischen Nacht und Tag" ist der Titel einer 45-minütigen Dokumentation, die am 2. November um 23.15 Uhr im WDR Fernsehen ausgestrahlt wird. Ab Mitte November kommt dann der Film "Domian - Interview mit dem Tod" in die Kinos. In beiden Produktionen wird Domians nächtliche Arbeit beleuchtet, die oft in grenzüberscheitenden Zwiegesprächen besteht. Beschrieben werden sie als "Filme über die Kraft des Zuhörens und den besonderen nächtlichen Raum".

Gespräche über den Tod sind oft Gegenstand der Sendung. Viele Anrufer haben mit Jürgen Domian über gerade erlebte oder kurz bevorstehende Todeserfahrungen gesprochen, wie etwa ein junger Mann, der im Rausch seine Nachbarin tötete und dafür über 20 Jahre im Gefängnis verbringen muss - oder auch eine Frau, die 40 Jahre lang bei einem brutalen Schläger bleibt, und ihn aus Angst um die gemeinsamen Kinder nicht verlässt.

Auch Domians Biorhythmus wird thematisiert. So tankt der Moderator während der Sommerpause Licht und Sonne, indem sich er auf eine lange Wanderung durch Skandinavien begibt und sich in der Stille mit eigenen existentiellen Fragen auseinandersetzt und die Gespräche seiner Sendung verarbeitet. Darüber hinaus werden in den Dokumentationen auch bestimmte Klientel vorgestellt, für die "Domian" zu einem wichtigen Ritual wurde, wie beispielsweise eine LKW-Fahrerin, die nachts durch den Ruhrpott fährt, ein Tankstellenwart während der Nachtschicht oder ein Bäcker, der um ein Uhr morgens in seiner Backstube den Teig vorbereitet und währenddessen "Domian" hört.

15.09.2015 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de
Bild: WDR/Ludolf Dahmen

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