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Re: Produzent Nico Hofmann kritisiert US-Serien-Hype
Ja sorry,
ich habe den selben Fehler wie die Sender gemacht. Irgendwie denken die, alle in diesem Alter sind so, wie ältere Menschen vor 25 Jahren, hören volkstümliche Musik, leben in ganz engen Strukturen, ... Gut, der Radiosender WDR 4 hat gemerkt, das die heutigen "Oldies", mit Beatles und anderen Musikrichtungen aufgewachsen sind und daher auch bei diesen Hörern profunde Kenntnisse der Operette von 1910 fehlen und eben auch das Interesse an dieser Musik, ergo werden jetzt auch einmal die Rolling Stones im Tagesprogramm gespielt. Beim TV habe ich das noch nicht gemerkt. Es überwiegen Geschichten aus einem sehr bürgerlichen Milieu, oft aus der gehobenen Mittelschicht oder Oberschicht; es sind häufig sehr einförmige Charaktere, eben alles in Richtung der Romantikkomödie oder anderer banalen Hollywood- Geschichten. Wenn es themenorientiert wird (z.B. der Mittwochs Film in der ARD), dann wird es oft sehr düster, depressiv, morbide; wenn es eine witzige Geschichte sein soll, dann schaue ich mir lieber eine alberne Kindersendung an, die hat meist das gleiche Niveau. Die Amis haben ähnliche Produktionen im Programm, aber eben auch anderes, das fehlt bei uns, leider gänzlich. Vor Jahren habe ich einmal ein Fernsehspiel gesehen, mit einer damals häufiger eingesetzten jungen Schauspielerin. Heute sieht man die Frau gar nicht mehr im TV, wie ich denke. Sie spielte eine schräge Figur, die mit ihrem Leben nicht einfach umging und das war sowohl tragisch, als auch unterhaltsam. Als Schauspielerin ist sie ein echter Typ, etwas zu groß, ein zu breiter Mund, aber sie gefiel mir sehr, brachte echte Emotionen in ihr Spiel. Aber neben diesen glatten Püppchen hat sie vermutlich im deutschen TV wenige Chancen auf Rollen. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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