Am Beispiel Helene Fischer zeigt sich leider, was sich so oft bemerkbar macht wenn jemand hierzulande übermäßig präsent ist oder Erfolg hat. Bei den ersten "Helene Fischer Shows", die es ja schon seit 2011 gibt, haben sich die meisten Kritiker gar nicht großartig für sie interessiert, obwohl sie ja auch damals schon ziemlich erfolgreich war. Aber seit dem Hype um "Atemlos" ist die Stimmung irgendwie gekippt. Zugegeben, ich kann verstehen, wenn einem dieser Song auf die Nerven geht, aber diese allgemeine Wahrnehmung "Helene Fischer ist überall" entspricht gar nicht den Tatsachen. Abgesehen von ihrer alljährlichen Weihnachtsshow ist sie eigentlich recht selten im Fernsehen zu Gast - verglichen mit vielen anderen Promis. Dieses subjektive Gefühl der Omnipräsenz ist wirklich nur entstanden, weil im letzten Jahr "Atemlos" aus allen Lautsprechern gedröhnt ist.
Dass Schlager besonders anspruchsvolle Musik ist, wurde nie behauptet. Diese seichte Musik dient der reinen Unterhaltung und Songs wie "Atemlos" sind ohnehin eigentlich deutscher Partypop. Viele englischsprachige Künstler machen nichts anderes, werden hierzulande allerdings nicht so durch den Fleischwolf gedreht.
Ansonsten erinnert mich diese Entwicklung an den Hype um Lena Meyer-Landrut, die nach ihrem ESC-Sieg zuerst gefeiert wurde, bis sie allgemein als nervig deklariert wurde. Und letztendlich trifft das auf viele andere deutsche Promis zu, die auf Grund ihres Erfolgs oft in den Schlagzeilen sind (Mario Barth, Til Schweiger, ...).