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Jäger der neuen Formate... - Die ersten Flops der Herbst-Saison 2004
Im Kampf um die besten Einschaltquoten beglücken uns die Fernsehsender alljährlich im Herbst mit zahlreichen neuen Sendungen, Reihen und Formaten. Doch vieles von dem, was jetzt gestartet ist, dürfte das Winterprogramm schon nicht mehr erleben. Wir präsentieren einige der größten Flops, die uns das Herbstprogramm bisher beschert hat. ARD Schon lange nicht mehr so viel Häme einstecken musste das Erste für die vom Ex-Marienhof-Darsteller und Sat.1-Gameshow-Moderator Sebastian Deyle verbrochene Sendung "Für dich tu ich alles". Vernichtende Kritiken, unterirdische Einschaltquoten, ein selbstverliebter Moderator - diese Reihe hat alles, was einen veritablen Flop auszeichnet. Nach fünf Ausgaben ist Anfang Oktober wohl endgültig Schluss. Sat.1 Einen - trotz millionenschwerer Werbekampagne - äußerst schwachen Start legte die "Big Brother meets Big Diet"-Realityreihe "Kämpf um Deine Frau" hin. Einstellige Einschaltquoten haben den Sender nach nur einer Woche bereits zu Programmkürzungen gezwungen: Die werktägliche Ausstrahlung des Formats wird von 45 auf 30 Minuten reduziert und ist von diesem Montag (27. September) an immer um 19.45 Uhr zu sehen. Die zweistündige Sonntagabendshow wird auf donnerstagabends um 21.15 Uhr verlegt und um eine Stunde gekürzt. Auch das in die Länge gezogene "Verstehen Sie Spaß?"-Derivat "Mein großer dicker peinlicher Verlobter" konnte seinen Erwartungen noch nicht gerecht werden. Die Reihe zieht man jetzt zwar durch, eine Fortsetzung ist aber wohl ausgeschlossen. Von "Anke Late Night" sprechen wir hier lieber gar nicht. ProSieben Dass Castingshows Out sind, stellt ProSieben mit der gerade gestarteten neuen Staffel von "Popstars" unfreiwillig selbst unter Beweis. Wenn selbst die eigenen Jury-Mitglieder angeödet vom "schwachen Niveau" ihrer Protagonisten sprechen, schalten die Zuschauer gerne freiwillig um. Aber sicher nicht auf "FreiSpruch - Die Comedy Jury!", der garantiert pointenfreien Sendung mit Krampfgarantie - und Ingolf Lück. Den Herbst hat diese Sendung bereits nicht mehr gesehen. RTL "Verschollen" sind gute Ideen auch bei RTL. Doch während die Quoten für das mit unvergleichlichem Studioflair produzierte Südsee-Epos noch einigermaßen stabil sind, sollten sich einige der jüngsten Comedyserien lieber warm anziehen. Vor allem "Unter Brüdern" und "Hella & Dirk" schwächeln, auch wenn sich mancher Konkurrenzsender die Quoten und die Qualität dieser Produktionen wünschen würde. Echte Flops dagegen sind die Spachtel-Soaps "Beauty Queen" und "Alles ist möglich". Einmal Fett absaugen bitte! RTL II Dem nach eigener Aussage "innovativsten Sender Deutschlands" fällt offensichtlich schon lange nichts neues mehr ein. Daher besteht das Abendprogramm fast ausschließlich aus billigen Dokusoaps - preiswert in der Anschaffung, sparsam für's Gehirn. Um so verwunderter ist man offensichtlich, dass die für's Vorabend adaptierten Formate "Frauentausch" und "Ärger im Revier" so schwach liefen, dass man dafür - innovativ wie man ist - die zwanzig Jahre alte und bereits in der x-ten Dauerrotation laufende Comedyserie "Full House" auf drei tägliche Folgen erweitern muss. Kabel 1 Einfach nicht gelingen will der mit Dokusoaps und Tauschrausch-Formaten belegte Sendeplatz am Donnerstag um 20.15 Uhr. Während "Was bin ich?" hier mal richtig gute Quoten, aber eine eher alte Zuschauerschaft einfuhr, fahren Sendungen wie "Familie hin - Familie her" oder "Schatz, mach' du mal meinen Job!" richtig miese Quoten in allen Altersschichten ein. Zweiter Flop ist der nach zwei Wochen abgesetzte RTL-Import "Hercules", der ebenso wie "Wer ist hier der Boss?" auch auf eigentlich harmlosen und unumkämpften Sendeplätzen für eine Quotenoptimierung weichen musste. Offenbar hat der im starken Konkurrenzdruck mit RTL II und Vox stehende Sender im Herbst 2004 eines nicht: Geduld. 25.09.2004 - RS In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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