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Re: Nur mal so.... Fernsehprogramm allgemein.
kleinbibo schrieb:
------------------------------------------------------- > Wie man ARD und ZDF verändern könnte, dass weiß > ich jetzt nicht so genau. Tja, der Karren ist mächtig an die Wand gefahren. Dabei bräuchten sich die Öffis eigentlich nur wieder auf ihren gesetzlichen Auftrag besinnen und müßten endlich den Blick auf Quoten und Marktanteile einstellen. Sie werden schließlich aus Zwangsgebühren finanziert und haben mit dem Quotenwahn kommerzieller Sender gar nichts am Hut, weil ihr "Einkommen" ja perfekt gesichert ist. Selbst dann, wenn den derzeitigen Müll rein theoretisch niemand mehr anschauen würde. Die kausale Ursache für das heutige Problem beider parallelen Systeme, also Öffis neben Privaten, sehe ich aber ganz woanders. Als Hellmut Kohl zu Beginn der 80er Jahre das Privatfernsehen erlaubte, geschah dies leider nur sehr halbherzig. Frei nach dem Motto "Wasch mich, aber mach` mich nicht naß" wurden die Privatsender mit so vielen Zwangsregularien überzogen, daß man sich die Freigabe hätte gleich schenken können. Skurrilitäten, wie den Werbeblock mitten in den Dialog eines laufenden Films oder einer Serienfolge zu prügeln, sind nur einige Auswirkungen jenes Regulierungswahns gewesen. Vor allem aber wurde bei der Freigabe des Privatfernsehens komplett "vergessen", das bisherige öffentlich rechtliche System zeitgleich auf eine neue Basis zu stellen. Das einzige Argument, weshalb den beiden gebührenfinanzierten Sendern schon seit der Gründung die Ausstrahlung von Werbung genehmigt wurde, entfiel ja nun. Zuvor hatten Wirtschaft und Industrie keine vergleichbaren Möglichkeiten, doch jetzt verfügten sie praktisch über ein eigenes Fernsehen und waren auf ARD und ZDF als Monopolisten dieses Verbreitungsweges nicht mehr angewiesen. Aus diesem Grund hätte die Politik dem öffentlich rechtlichen System sofort die Ausstrahlung von Werbung untersagen müssen. Damit hätte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn ARD und ZDF wären endlich frei von Interessenskonflikten und die privaten Anbieter hätten den gesamten Werbekuchen für sich. Auf diese Weise wären beide Systeme völlig unabhängig voneinander gewesen... kein Konkurrenzdruck und kein Grund für geklonte Programme auf breiter Front. ARD und ZDF wären zu ihrer Existenzbegründung bei einem anspruchsvollen Niveau geblieben und die Privaten hätten sich gegenseitig bekriegen können wie in den USA... oder auch nicht. Und der Zuschauer hätte sich per Fernbedienung entschieden, was ihm besser gefällt. Vor allem hätte er eine echte Alternative beim Programmangebot gehabt, statt Einheitsbrei, wie er uns nun schon seit so vielen Jahren beglückt. Wofür leisten wir uns diesen Luxus des öffentlich rechtlichen Systems heutzutage überhaupt noch, wenn er sich unter dem Strich kaum noch abhebt vom flachen Angebot des Kommerzfernsehen??? Damit die Politik uns Bürgern durch einseitige Berichterstattung bei Tagesschau & Co auch weiterhin eintrichtern kann, was wir von ihr und der Welt zu halten haben??? Quasi ein "Staatsfernsehen light", zu dessen Finanzierung alle Zuschauer per Gesetz gezwungen sind? Und im gesamten Unterhaltungsbereich dann der gleiche flache Müll wie bei den Privaten, damit es nicht auffällt? Die Politik hätte die Öffis in der heutigen Form schon längst auf den Prüfstand stellen müssen, doch offenbar will sie auf ihre Machtposition, die sie über Fernsehräte und Aufsichtsgremien auf den Programminhalt ausübt, nicht aufgeben. Doch nur die Politik, sprich der Gesetzgeber, kann die Weichen für eine positive Veränderung der TV-Landschaft stellen. Tut sie es nicht... und sie denkt ja gar nicht daran... wird sich an dem aktuellem Elend auch nichts ändern. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, daß sich die Programmverantwortlichen von ARD und ZDF freiwillig eines Besseren besinnen? Auch wenn wir stark auf Weihnachten zugehen, aber dieser Wunsch wird garantiert unerfüllt bleiben... Gruß Stahlnetz Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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