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Re: "Dallas": Bemühungen um Serienrettung erfolglos
Ein gravierender Unterschied zwischen "Dallas" und "Denver" bestand meiner Meinung nach darin, dass die "Dallas"-Charaktere relativ "fest" waren, sprich die Figuren hatten eine bestimmte Prägung und die behielten sie auch, nach der handelten sie. Und wenn sie mal aus der Rolle fallen mussten, dann bescherte ihnen das Gewissensbisse oder sonstige Konflikte. Das spielte sich natürlich alles auf einer recht simplen Ebene ab, aber z. B. Bobby war eben "der Gute", und wenn er mal ein bisschen "böser" sein musste, hatte man den Eindruck, jetzt heult er gleich. :-) Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, Sue Ellens Alkoholsucht z. B. holte man halt raus, wann immer einem nichts anderes mehr einfiel.
Bei "Denver" richteten die Figuren ihr Fähnchen immer nach dem Wind der Geschichte. Schönes Beispiel: Steven war mal richtig schwul, mal bi, mal hetero, dann wieder ein bisschen schwul, wie's gerade gebraucht wurde ... Alexis war mal richtig böse, dann doch wieder ein bisschen gut, dann zum Morden bereit ... Tote durften entweder unter fadenscheinigen Gründen wieder auferstehen, oder die Figuren wurden umbesetzt und verschwanden dann auch mal, ohne dass die anderen sich darüber wunderten. Am plausibelsten war noch die Umbesetzung von Steven, der nach einer Bohrinsel-Explosion ein neues, aber erstaunlich makelloses Gesicht hatte. Das war schon arg auf Daily-Soap-Niveau, auch von den künstlerischen Leistungen her. "Overacting" auf höchster Stufe, billige Theatralik auf der anderen Seite. Derart billig ging es bei "Dallas" eigentlich nicht zu, wenn wir mal die "Dusch-Staffel" außen vor lassen ... Damals ließ man sich das als Zuschauer irgendwie gefallen, ich hab's ja auch geschaut. Heute kann man "Denver" eigentlich nur noch gucken, um sich selbst zu bestrafen oder sich am Trash-Wert zu erfreuen - was wir hier gerade tun: Heute Abend steht uns die Prinzen-Hochzeit ins Haus ... :-) Erstaunlich ist übrigens, wie viel im Fall von "Denver" die deutsche Synchronisation gerettet hat: Die O-Stimmen sind zum Teil geradezu unerträglich, insbesondere "Claudia" und "Krystle", die jedes Wort "dahinhauchen", und die "deutsche Alexis" klingt viel "böser" und "verruchter" als die "echte". 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.15 00:12. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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