Bei einer Kinderserie ist es ok, wenn manche Dinge neu synchronisiert werden. Da ist es mir relativ egal, ob auch Negerkönig Südseekönig oder schwarzer König wird.
Mich stört es, wenn alte Bücher neu übersetzt werden, um sie der heutigen Zeit anzupassen. Es gibt immer wieder Neuübersetzungen, die meist neue Interpretationen sind. Ein Beispiel ist "Der Herr der Ringe", bei dem es drei Übersetzungen gibt, eine von Carroux (ich hoffe, man schreibt sie so), in der sie eine altmodische Sprache wählte, und zwei Übersetzungen von Krege, eine ältere und ein überarbeitete, die gar nicht so alt ist, bei der er versuchte die unterschiedlichen Stile einzufangen, die Tolkien verwendet hat.
Dabei handelt es sich aber nicht um politische Übersetzungen. Das mag ich nicht. Shakespeare spricht von Mohren, in der Zauberflöte gibt es den kriminellen Mohren und in Pippi Langstrumpf wird völlig wertneutral von Negern gesprochen. Jedes Buch ist Ausdruck seiner Zeit und das zu zensieren, verändert den Charakter eines Buches. Mir persönlich geht es nicht darum, ob das Wort Neger rassistisch gemeint ist oder ob es in den aktuellen Sprachgebrauch zurückkehren darf. Ich habe ein paar Schwarze im Freundeskreis, die sich mit Vorliebe als Nigger bezeichnen, wenn sie sich veräppeln. Dennoch habe ich meiner Schwester schon früh erklärt, was dahinter steckt. Und darum geht es doch irgendwie: Wenn der Staat zensiert, nimmt er Eltern oder Lehrern die Verantwortung etwas erklären zu müssen. Es würde ja voraussetzen, dass Eltern wissen, was ihre Kinder lesen.
Ein Rassist muss nicht Neger sagen, um Rassist zu sein. Bei ihm kann auch das Wort Afro-Amerikaner oder Schwarzer einen hässlichen Beigeschmack haben. Es kommt darauf an, wer etwas sagt.