Die können doch machen was sie wollen, solange sie die Serie nicht ganz so verschandeln wie "Ein Fall für zwei" bleiben die Renovierungsarbeiten weitgehend folgenlos - die Stammkundschaft des "Alten" hat ja bekanntlich nicht viele Alternativen. Der Freitagsfilm im Ersten ist seit Strobls Bestellung zur Degeto-Chefin ein Born des Anspruchs und sozialen Sprengstroffs, um den Trennstrich zum Mittwoch aufrechtzuerhalten werden die Bücher nicht selten komödienhaft aufbereitet (die alten Lisa-Komödien laufen jetzt freitags auf "melodie tv"); die Dritten setzen überwiegend auf Recycling-Shows und mit der Import-, Casting- und Ranking-Primetime von RTL und Sat1 lockt man diese Leute ganz bestimmt nicht.
Jüngere Zuschauer finden genug Alternativen im Netz, um dem unerträglichen Dokusoap-Wahnsinn wirksam zu entkommen, die Älteren bleiben nach der Tagesschau in der Regel bei Wilsberg, Pilawa und "Um Himmels Willen" hängen - je nachdem was gerade geboten wird. In den 90ern, der finanziell solidesten Dekade der deutschen Fernsehgeschichte, hatte die breite Mitte der Gesellschaft an einem Abend mitunter die Auswahl zwischen drei deutschen und drei internationalen Serien, mehreren Showformaten und etlichen Filmen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.14 22:40.