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Re: 'Goldene Kamera': "Unsere Mütter, unsere Väter" zum besten Fernsehfilm gewählt
wie gesagt (nur!) 5 deutsche Schicksale, einer davon war Jude und sollte ins KZ, konnte fliehen und hat erfahren, dass Antisemitismus keine deutsche Erfindung ist - für deutsche WW2-Trauma-Verarbeitungsfilme ein Novum
Kriegsverbrechen wurden zur Genüge angesprochen - die Erschiessung des Mädchens wurde damals hier im Forum ja heftigst kritisiert, desweiteren wurde gezeigt, wie Familien/Nachbarn für die 'Vergehen' Einzelner aus ihrer Gruppe 'bestraft' wurden, wie unschuldige Bauern und ihre Höfe ausgelöscht wurden, wie nur zufällig Anwesende exekutiert wurden und wie nach Ende des Krieges Gefangene nicht freigelassen wurden, sondern in einer Scheune verbrannt wurden, wer fliehen wollte, wurde erschossen, Rache von russischen Soldaten in Form von Mord und Vergewaltigung... Und dass nach dem Krieg viele Nazis weiterhin ihrer Ämter nach gehen konnten oder gar aufgestiegen sind ("Besser schmutziges Wasser als gar keines") OK, es kam nicht jedesmal, wenn sowas Thema war ein Protagonist oder ein Off-Sprecher, der das nochmal kommentierte, aber ich denke doch, dass halbwegs intelligente Zuschauer dennoch gemerkt haben, dass das gezeigte gerade nichts war, was man nachmachen sollte Warum sollte denn in solch einem Dreiteiler, alles, wirklich alles, was im Dritten Reich passierte, thematisiert werden???? Da keiner von den fünfen Stauffenberg war, war das Hitlerattentat auch nicht drin... Der Film hat gezeigt, wie 5 Menschen den zweiten Weltkrieg erlebten und hat das für mich glaubhaft erreicht, handwerklich und dramaturgisch war er sehr gut gemacht, historische Patzer gab es nicht, jede Auszeichnung ist völlig verdient. Es war eine subjektive Sichtweise in einem Mehrteiler, keine objektive Doku. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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