Egal ob mit Jauch auf dem Rummel oder in der Sauna; Beckenbauer unter Wasser oder Bohlen auf der Resterampe – im Schnitt ist laut einer GEWIS-Umfrage jeder dritte Bundeszuschauer vom massiven Werbe-Aufmarsch unserer Prominenz einfach nur noch genervt. Kurz mal nach den Chips gegriffen und schon wundert man sich, warum Harald Schmidts Nescafe-Gag so überhaupt nicht lustig ist oder bei Spiegel-TV kastenweise Regenwald-Bier verkauft wird.


Ups, ja iss denn scho wieder Werbung? Und wenn ja, für wen oder was? Müller seine Milch? Kofler sein Premiere? Eben noch Pilawa und plötzlich Colorado? Werbe-Breaks als Verwirr- und Ratespiel, gern auf sieben Minuten aufgebläht und in brachialer Lautstärke gesendet – das geht der Zielgruppe langsam auf den Keks. Sollten derlei Umfrageergebnisse den Werbungtreibenden nicht irgendwie zu denken geben?


Nein, denn solche Spots werden vorher natürlich ausgiebig getestet. Allerdings in einem kontrollierten Umfeld und mit konzentriert-erwartungsfrohen Teilnehmern in einer Testsituation. Und in eben dieser merkt sich eine TAFKA Feldbusch-Bohlen immer noch leichter als ein No-Name-Gesicht. So sind alle zufrieden: Der Auftraggeber bekommt durch Kaiserwerbung sein Ego gestreichelt, die Agentur und der Promi verdienen prima. Und die undankbare Zielgruppe? Na ja, Werbung kann eben nicht alles leisten!

25.08.04 - RüM / Quelle: RP online