Das Traumschiff muss eben irgendwie zu den inhaltsleeren Sonntagsromanzen passen in denen immer dieselben hohlen Sprüche abgelassen werden und Humor, wenn er denn stattfindet, zur Lachnummer verkommt; schließlich wird das Rademann'sche Kreuzfahrtunternehmen heute von der selben Redaktion betreut wie Pilcher, Lindström & Co. Die viskosen Gefühlswallungen, melodramatischen Anwandlungen und sperrigen Dialoge sollen halt nicht allzu stark von den teuren Außenaufnahmen ablenken, dem einzigen Einschaltgrund, den solch sonntägliche Schmalzopern liefern. Das Traumschiff nähert sich leider immer mehr diesen Erzählformen an.

Dabei habe ich nicht das Geringste gegen Kitsch! In den 90er-Jahren war das Traumschiff nicht weniger kitschig aber die Stories stimmten bis ins kleinste Detail und der Spannungsbogen riss trotz absehbaren Happy-Ends nicht ab. Die ausfernde Langeweile, die die inflationären und schablonenhaften Fließbandprodukte der ZDF-Romatikabteilung kennzeichnet ist kaum zu ertragen. Nur selten findet man eine Perle unter all dem leeren Tand.