Leo schrieb:
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> Ich dachte eigentlich, das sei
> so eine
> "Finde-zu-Dir-selbst-geh-nach-Cornwall-und-triff-d
> ort-den-Tierarzt-Deiner-Träume"-Schmonzette ...

Ganz so falsch liegst du da aber gar nicht...
Murnberger und Bree (Regie & Drehbuch) sollten bei ihren schwarzen Komödien (u.a. Vier Frauen und ein Todesfall) bleiben, aber bei dieser naiven Sozialkitsch-Schmonzette kann man kaum glauben, dass die beiden dafür verantwortlich waren. Sicherlich - sie meinten es gut, aber gut meinen und gut machen sind meistens zwei verschiedene Dinge. Doch was sie da den durchweg guten Schauspielern für Worte in den Mund legen - menschelnde Wohlfühlfloskeln, die nicht anders als auswendig gelernt rüberkommen können. Und die bittere, strenge Richterin am Rande der Rente wird durch die fröhliche Frau mit Down-Syndrom selbstverständlich am Ende geläutert, ist weniger bitter und fast schon locker.
Das eigentliche Reizthema (Sex und Ehe bei Menschen mit Behinderung) wird mit Plüschhandschuhen angefasst - zwei Menschen mit Down-Syndrom bekommen eine pompöse Hochzeit und alle dürfen sich gut fühlen, alles was daraus folgt, blenden wir einfach mal aus, niemand soll sich ja unwohl fühlen.
Das ganze dann auch noch mit der klebrigen Musik aus der fabelhaften Welt der Amelie - Bäh!

Ist aber selbstverständlich nur meine Meinung, wer auf Pilcher, Lindström oder Harald Glööckler steht dürfte hier genau richtig sein. Wer dachte Uli Bree und Murnberger liefern wieder einen Spitzenfilm mit abseitigen Humor ab, in dem auch noch die großartige Gisela Schneeberger mitspielt, der kann sich diesen Quatsch getrost sparen!