|
"Messie-Alarm!" im Privatfernsehen
Schon seit einigen Jahren sind Menschen, die unter dem Messie-Syndrom leiden, gern gesehene Protagonisten in den Doku-Soaps der Privatsender. So populär wie in diesen Tagen waren die 'Messies' allerdings noch nie. RTL II kann derzeit zwar kaum Erfolge vorweisen, das im Juni gestartete Help-Format "Das Messie-Team - Start in ein neues Leben" läuft allerdings blendend. Wer nicht nur Messie, sondern zugleich noch Mietpreller ist, schafft sogar den Sprung zu RTL. Wer sich dort als Messie bei Vera Int-Veen nicht gut aufgehoben fühlt, hätte alternativ beim Branchenkrösus auch noch Tine Wittler zur Auswahl, die in "Einsatz in 4 Wänden" mittlerweile eine härtere Gangart eingelegt hat und mit Episodentiteln wie 'Das Chaoshaus der Messie-Familie' Zuschauer anlockt.
Bevor der Trend wieder verebbt, haben sich auch Sat.1 und kabel eins noch schnell zwei Doku-Soaps zum Modethema zusammengestrickt. In der neuen 'Real-Life'-Doku "Messie-Alarm!" (So, 11.9., 18.00 Uhr, Sat.1) werden die Protagonisten von Andrea Göpel betreut. Sobald die Messies durch sind, wird die Reihe umbenannt in "Kilo-Alarm!" - Menschen kämpfen mit ihren 200-Kilo-Körpern. Noch eiliger hat es kabel eins, das per kurzfristiger Programmänderung schon in der kommenden Woche einen Sendeplatz freiräumt für die Reihe "Achtung Messies! Deutschland räumt auf", die sich Mietprellern mit Messie-Syndrom widmet: "Sie leben im Chaos zwischen mumifizierten Ratten und verschimmelten Matratzen, weil sie verlernt haben aufzuräumen", heißt es arg unsensibel in der dazugehörigen Programmankündigung. Kabel eins begleitet "Vermieter auf der Jagd nach Wohnnomaden und ist dabei, wenn Messies dem Chaos den Kampf ansagen und ihre Müllmelancholie besiegen." Zu sehen ist das ab dem 16. August dienstags um 21.15 Uhr. Das ist eigentlich der Sendeplatz der in der Vorwoche gestarteten Reihe "K1 Reportage Spezial - Die härtesten Jobs der Welt" , die nun aus aktuellem Anlass wieder aus dem Programm fliegt. Es bleibt die Sorge, ob es bundesweit überhaupt genügend Messies gibt, um die Nachfrage der Privatsender zu befriedigen. Für potentielle Doku-Soap-Laiendarsteller, die im Umgang mit Fernsehkameras schmerzfrei sind, bieten sich daher nun beste Gelegenheiten, eine kostenfreie Renovierung ihrer Privatwohnung abzustauben. Einfach zwei Bücherregale umschubsen und die Fotos an eine der üblichen Produktionsfirmen schicken. Für den nötigen Feinschliff in Form eines perfekten Ambientes sorgen dann schon die netten Leute vom Fernsehen, die sicherlich noch die eine oder andere tote Katze im Kofferraum haben. 11.08.2011 - Michael Brandes/wunschliste.de Bild: RTL II [www.wunschliste.de]
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|