|
Re: Unsere Mütter - Unsere Väter
Insgesamt sicher eine der besseren Produktionen des deutschen Fernsehens zum Thema NS-Zeit. Allerdings hätte die Konzentration auf weniger Protagonisten gut getan. So wurde zwischen den Schauplätzen hektisch hin- und hergesprungen, und um die Handlungsstränge miteinander verknüpft zu halten, mussten arg konstruierte Zufälle bemüht werden - Viktor und Friedhelm stehen einander plötzlich im polnischen Wald mit Gewehr im Anschlag gegenüber, Charlotte wird im dritten Teil ausgerechnet von der von ihr im ersten Teil denunzierten jüdischen Ärztin vor der Vergewaltigung gerettet.
Vor allem aber: Wenn der Film ein Generationenporträt der "Generation Stalingrad" sein sollte - und der Titel legt das nunmal nahe - dann fällt schon auf, dass unter den fünf Charakteren kein wirklicher Nazi war. Zu Beginn feiern sie (1941!) mit Swing-Musik und ihrem jüdischen Freund. Leider hätten nicht wenige ihrer Altersgenossen damals Viktor und Greta wegen "Rassenschande" denunziert. Positiv fand ich, dass die Verstrickung der Wehrmacht in die Massenverbrechen in den besetzten Ostgebieten deutlich gezeigt wurde. Auch wurden die polnischen Partisanen durchaus ambivalent dargestellt, indem auf ihren Antisemitismus eingegangen wurde (sie weigern sich, den Juden im Deportationszug zu helfen). In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|