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Re: Unsere Mütter - Unsere Väter
Die zunehmende Brutalität und Blutvergießen in Filmen ist ja "zeitgenössisch" und muss so sein, weil ja alles so realistisch wie möglich sein soll, andererseits, und da hast du recht, will man den Zuschauer auch schockieren bzw. die Sensationslust in gewisser Weise befriedigen. Ob das immer so gut ist, weiß ich nicht, aber ich persönlich als erwachsener Mensch habe kein Problem damit. Bei kriegsfilmklassiker wie "Der längste Tag" oder "Die Brücke" ging man ja auch nicht gerade zimperlich zu Werke, wobei da das Blutvergießen eher nur angedeutet war. Heute sieht man das Blut spritzen und Headshots und Bodyshots sind eben ein gängiges Mittel. In den 60er Jahren zeigte man den Einschlag einer Kugel weder in Western, Krimis noch in Kriegsfilmen. Heute gehts nicht mehr ohne, wahrscheinlich weil es sonst "langweilig" wäre...
Dazu kann man persönlich stehen, wie man will. ich muss es nicht unbedingt haben, und bei bestimmten Serien (z.B. "Walking dead") nervt es mitunter sogar, weil es sehr schnell an Wirkung verliert und einfach nur langweilig ist, aber wie gesagt, ich hab persönlich damit kein Problem. Für 12jährige Kinder halte ich es dennoch für bedenklich, genau wie du. Und auch in meiner Schulzeit wurde das Thema Zweiter Weltkrieg erst in der 9. Klasse behandelt, ich hatte allerdings durch meinen Vater, der das Ende des krieges als Jugendlicher noch aktiv (wie in der "Brücke" gezeigt) miterleben musste, schon einiges an Informationen erhalten und war deshalb schon etwas vorbereitet. Viele meiner Mitschüler allerdings kamen aus familien, in denen zwar der Opa oder auch der Vater aktiv in Kriegsgeschehnisse verwickelt waren, aber niemals darüber gesprochen wurde. Zudem wuchs ich in einer Familie auf, in der man gemeinsam TV schaute und auch über das Programm jederzeit gesprochen werden konnte und auch wurde. Das ist heute anders. Was allerdings damals überhaupt nicht ging, war sich in der Bibliothek oder Schülerbücherei Hintergrundliteratur zu dem Thema auszuleihen, denn das verhinderten die Lehrer bzw. Bibliothekare, wenn man nicht ein gewisses Alter bzw. eine gewisse "Reife" hatte. Einem 12- oder 14-Jährigen wäre es damals in unserer Schule niemals möglich gewesen, Bücher zum Thema Zweiter Weltkrieg und Holocaust auszuleihen. Der Lonewolf Pete In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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