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Re: Unsere Mütter - Unsere Väter
erîk schrieb:
------------------------------------------------------- > Und ich denke, dass einem 12-jährigen Kind > durchaus zugetraut oder zugemutet werden kann, > sich ein Bild davon machen zu können, dass töten > und sterben in einem Krieg (was ja Thema dieses > Mehrteilers ist) eben nicht klinisch rein, nicht > schnell, ruhig und schmerzlos ist und auch nichts > heldenhaftes darstellt. Ich glaube nicht, dass man das ab 12 freigeben sollte. In der Schule kommt der 2. Weltkrieg zumindest im Gymnasium nicht vor der 9. Klasse dran, zumindest war es bei mir so. Dafür kommt er ab da jedes Jahr mindestens einmal in diversen Fächern, Deutsch, Religion und Geschichte, wenn man Pech hat, auch Kunst und Musik. Einem Kind die Schrecken des Krieges zu zeigen, ohne dass es den Hintergrund dazu kennt, halte ich generell für falsch. Zudem braucht man auch keine brutalen Bilder oder viel Blut, um den Schrecken des Krieges realistisch darzustellen. Mir fällt als erstes dazu "Und damals war es Friedrich" ein, dass wir in der Schule gelesen haben. Darin wird die Stadt angegriffen und am Ende liegt der jüdische Junge tot vor dem Haus, weil der arische Bunkerwart ihn nicht in den Schutzbunker gelassen hatte. Noch heute läuft es mir kalt den Rücken herunter. Dann gab es noch Bücher wie "Jakob, der Lügner" oder auch "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl", die wir auch in der Schule lasen. Oder eben das die Besuche in den KZs. In Dachau gab es, soweit ich mich erinnere, keine Bilder, sondern "nur" die Worte des Führers (unpassend in dem Zusammenhang. Mir fällt nur kein besseres ein) und dennoch hat das Ganze einen tiefen Eindruck hinterlassen. Exzessive Gewaltdarstellungen lassen mich immer an Horrorfilme denken. Man nutzt Blut und Brutalität, um Entsetzen bei den Zuschauern auszulösen, weil man es nicht besser kann. Machen die Amis allerdings genauso. Ich habe mal eine amerikanische Doku über den Vietnamkrieg gesehen und der Vietkong präsentierte sich in seiner ganzen Blutigkeit und Brutalität. Hinterher hatte man doch eine sehr manipulierte Meinung zum Krieg. Dabei ist es völlig unerheblich, dass die Amis und der Vietkong was Brutalität und eskalierte Gewalt sich nichts geschenkt haben (Chemische Waffen mal außen vor). In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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