Die Landesanstalt für Kommunikation hat die Sendelizenz von BTV4U nicht mehr verlängert, so dass nun auch Kabel BW zum Jahresende 2004 den Vertrag mit BTV4U gekündigt hat. Wer die Berichterstattung hierüber in den Medien mitverfolgt hat, fragt sich, ob hier nicht versucht wird, ein Unternehmen bewusst aus dem Markt zu drängen, weil der Eigentümer angeblich einer Sekte angehören soll. Offenbar geht es letztlich gar nicht darum, dass der Sender nicht über die notwendigen medienrechtlichen Voraussetzungen für eine Ausstrahlung seines Programms im Kabelfernsehen verfügt. Dieser Verdacht wird dadurch erhärtet, dass laut Presseberichten schon ein weiterer Sender in den Startlöchern sitzt, der sich mit dem Anglizismus BW family zu bezeichnen beliebt und welch ein Zufall? hinter dem die Produktionsgesellschaften der evangelischen und der katholischen Kirchen im Land stehen. BTV4U muss also weg, um BW family den Platz freizumachen! Hält man sich darüber hinaus vor Augen, dass die beiden etablierten Kirchen in den Gremien der Rundfunkanstalten sitzen und auch auf die Presse in Deutschland überproportionalen Einfluss ausüben, so entsteht der Eindruck, die Kirchen wollten offenbar eine unliebsame Konkurrenz auf dem religiösen Markt loswerden. Es darf eben nicht sein, dass in Deutschland jemand einen Fernsehsender betreibt, der nicht katholisch oder evangelisch ist. Welche Inhalte des Fernsehprogramms gegen die medienrechtlichen Bestimmungen verstoßen haben sollten, erhellt sich aus der Berichterstattung nicht. Immerhin gibt es hierzulande Sender, die ungeniert Programme pornografischer oder gewaltverherrlichender Art verbreiten, ohne deswegen die Lizenz zu verlieren. Diese haben aber den Vorteil, das richtige Gebetsbuch zu besitzen, weil sie entweder katholisch oder evangelisch sind.