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Drehbuchautor kritisiert ARD und ZDF
Im vergangenen Jahr hat Markus Stromiedel seinen ersten Kriminalroman "Zwillingsspiel" veröffentlicht. Seit acht Jahren ist er außerdem als Drehbuchautor für ARD und ZDF tätig. Er schreibt Bücher für zahlreiche TV-Serien wie "Großstadtrevier", "Der Kriminalist" und "Soko Leipzig". In einem Interview für die "Neue Osnabrücker Zeitung" hat er nun die öffentlich-rechtlichen Sender hinsichtlich des Umgangs mit ihren Schreibern kritisiert. "Ich kenne Autoren, die zum Teil preisgekrönte Drehbücher geschrieben haben, deren Werke dann nicht realisiert wurden oder aber derartig verhunzt worden sind, dass sie aus Erschütterung darüber jetzt keine Drehbücher mehr schreiben", so der 45-jährige. Dem Fernsehen seien so "einige tolle Talente verloren gegangen". Auch er selbst mache immer wieder seltsame Erfahrungen: "Die Verlagsleiterin begrüßte mich mit den Worten: 'Herzlichen Dank, dass Sie uns Ihr Manuskript anvertrauen.' So einen Satz hatte ich in meinen Jahren als Drehbuchautor noch nie gehört. Als ich mein erstes Drehbuch für einen 'Tatort' abgab, sagte der Regisseur nur: 'Ich hab noch nie in meinem Leben einen solchen Mist gelesen.' Die Vorlage sei dann aber nahezu unverändert realisiert worden und "war der erfolgreichste Fernsehfilm des Jahres mit über zehn Millionen Zuschauern". Nach Abgabe des Drehbuchs haben die Autoren oft keinerlei Einfluss mehr auf das Filmprojekt: "Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass die Drehbuchautoren vor der Ausstrahlung ihres Filmes keine DVD bekommen, geschweige denn, dass sie in den Abnahmen der Filme sitzen. Man fürchtet sich vor ihrem Protest, anstatt dass man gespannt ist auf ihren künstlerischen Input." 14.08.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung; Bild: ARD/ZDF [www.wunschliste.de]
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